Auch die deutschen Lungenärzte wollen sich dafür einsetzen, eine Lockerung des Nichtraucherschutz-Gesetzes durch die CSU/FDP-Regierung zu verhindern, indem sie das von der ÖDP initiierte ’Volksbegehren für echten Nichtraucherschutz’ in Bayern tatkräftig unterstützen. Das kündigen die Vorstände der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Werne und des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) in Heidenheim gemeinsam an. „Genauso wie die Ärzte der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) stehen auch wir Lungenärzte hinter allen Aktionen, die dem Nichtraucherschutz dienen – und zwar parteineutral, aus rein medizinischen Gründen“, erläutert Prof. Claus Vogelmeier, Präsident der DGP und Leiter der Klinik für Innere Medizin mit Schwerpunkt Pneumologie am Universitätsklinikum Gießen und Marburg. „Deshalb liegen ab sofort sowohl in den Lungenfacharztpraxen, als auch in den Lungenkliniken Unterschriftenlisten aus, um die 70prozentige Mehrheit an Nichtrauchern in unserer Bevölkerung dazu zu mobilisieren, aktiv ihre Meinung zu äußern“, betont Dr. med. Thomas Hering, stellvertretender Vorsitzender des BdP und praktizierender Lungenfacharzt in Berlin Tegel. Listen zur Unterschriftensammlung stehen im Internet zum Ausdrucken zur Verfügung (siehe www.nichtraucherschutz-bayern.de.
Ziel ist ein bundesweiter und konsequenter NichtraucherschutzNach Ansicht der Lungenärzte, kann es nicht angehen, dass die Gesundheitsvorsorge in Deutschland aus politischen Motiven – nämlich aus Angst vor dem Verlust von Wählerstimmen - beschnitten bzw. geopfert werden sollte. „Passivrauchen ist zweifellos genauso gesundheitsschädigend wie aktives Rauchen - dazu gibt es ständig neue Meldungen aus Wissenschaft und Forschung“, erklärt Vogelmeier. „Das Fatale dabei ist, dass die meisten Nichtraucher gar nicht freiwillig passiv rauchen wollen - vor allem nicht Säuglinge und Kleinkinder oder nichtrauchende Beschäftigte in der Gastronomie. Gerade solche Menschen, die sich praktisch nicht wehren können, gilt es aber besonders zu schützen. Zudem befürworten und schätzen es auch viele aktive Raucher, wenn sie dem Tabakqualm aufgrund des Rauchverbots in öffentlichen Räumen insgesamt weniger ausgesetzt sind. Insofern möchten wir den Nichtraucherschutz konsequent ohne jede Ausnahme und Lockerung durchsetzen - ganz nach dem Motto der bisherigen Initiative: Leben und leben lassen.“