Ein Rauchverzicht rentiert sich für Asthmatiker in jedem Stadium, da sich die durch das Rauchen verursachten Schäden dann teilweise wieder zurückbilden, so dass sich die gesundheitlichen Beschwerden der Patienten deutlich verringern. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Werne hin unter Berufung auf die Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung, die an der niederländischen Universität Groningen durchgeführt worden ist (siehe American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine 2009, Band 180, Seite 1170-1178). „Asthmatiker, die rauchen, weisen in der Lunge eine Verdickung der Epithelzellen auf, die zu einer Verstärkung ihrer gesundheitlichen Beschwerden führt“, erläutert Prof. Dieter Köhler vom wissenschaftlichen Beirat der DGP und Leiter der Lungenklinik Kloster Grafschaft im sauerländischen Schmallenberg. „So haben rauchende Asthmatiker insbesondere unter mehr Atemnot und Schleimbildung in der Lunge zu leiden. Wenn sich die Raucher aber von ihrem Laster verabschieden und auf das Rauchen verzichten, bildet sich diese Verdickung der Epithelzellen zurück. Das hat Martine Broekema mit ihren Kollegen beim Vergleich von asthmatischen Nierauchern, asthmatischen Exrauchern und aktiven Rauchern mit Asthma herausgefunden. Während die Epithelzellen bei den Rauchern deutlich verdickt waren, fanden sich zwischen den Nierauchern und Exrauchern im Hinblick auf die Dickwandigkeit des Lungenepithels keine Unterscheide mehr. Das weist darauf hin, dass manche durch das Rauchen verursachten Veränderungen durch den Verzicht auf Zigaretten tatsächlich revidiert werden können. Das betrifft z.B. auch das Entzündungsgeschehen in der Lunge: Asthmatische Exraucher weisen weniger Mastzellen, dafür mehr Eosinophile in der Lunge auf als Raucher mit Asthma. Demgegenüber ist der durch das Rauchen fortschreitende Lungenfunktionsverlust nicht mehr rückgängig zu machen, lässt sich aber durch einen Rauchstopp zumindest aufhalten. Der große Vorteil für rauchabstinente Asthmatiker ist insgesamt eindeutig: weniger Husten und Atembeschwerden sowie seltener Asthmaanfälle.“