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Lieber nicht indoor grillen

Kaum zu glauben, aber wahr: Vergiftungsfälle durch Grillen in Innenräumen nehmen zu. Das berichtet das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und warnt davor, einen Holzkohle-Grill im Zimmer anzuzünden.

Grillen scheint sich zunehmend zu einer wetterunabhängigen Freizeitbeschäftigung zu entwickeln. Mittlerweile werden Tischgrills für den Innenraum zum Verkauf angeboten, und in der Fernsehwerbung werden Holzkohle-Grillaktionen im Wohnzimmer gezeigt. Nun hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Berlin allein im Jahr 2008 in Deutschland 11 Fälle verzeichnet, bei denen Erwachsene und Kinder durch den Betrieb eines Holzkohlegrills in ihren Wohnungen Gesundheitsschäden erlitten hatten. Das Einatmen von Kohlenmonoxid kann bekanntlich nicht nur zu einer Vergiftung sondern auch zum Erstickungstod führen.

Eine Familie hatte zum Beispiel im Sommer 2008 in ihrer Wohnung gegrillt, weil es draußen regnete. Als Vorbild für die lebensgefährliche Aktion nannten die Eltern einen Werbespot im Fernsehen. Andere Verletzte wollten mit dem offenen Grill im Wohnzimmer offenbar auch heizen.

In der soeben erschienenen Broschüre „Ärztliche Mitteilungen bei Vergiftungen 2008“ des BfR werden weitere Vergiftungsfälle mit Kohlenmonoxid beschrieben, zum Beispiel beim Aufenthalt in Indoor-Gokart-Anlagen. Gleichzeitig werden exemplarisch Ursachen, Folgen und mögliche Maßnahmen bei Unfällen wie Arbeitsunfällen, Chemieunfällen und Unfällen im Schulunterricht dargelegt.

Die Broschüre ist kostenlos beim BfR erhältlich: