Die Arbeitsleistung von Frauen, die rauchen, ist im Vergleich zu Nichtraucherinnen offenbar schlechter. Das geht zumindest aus einer Untersuchung der US Navy hervor, die im Fachblatt Tobacco Control veröffentlicht worden ist. An dieser Studie haben knapp 5.500 Frauen teilgenommen, die der US Navy zwischen 1996 und 1997 beigetreten sind und dann von der Arbeitsgruppe um Terry Conway über einen Zeitraum von acht Jahren beobachtet wurden. Die Forscher wollten wissen, ob und wie sich der Zigarettenkonsum dieser Frauen auf ihre nachfolgende Karriere auswirkt. 45 Prozent der Studienteilnehmerinnen gaben beim Eintritt in die Navy an, niemals geraucht zu haben. Demgegenüber stuften sich 27 Prozent als „täglich rauchend“ ein. Die übrigen Frauen waren entweder Ex- oder Gelegenheitsraucherinnen.
Wie die Auswertung der gesammelten Daten ergeben hat, unterscheiden sich regelmäßige Raucherinnen von Nichtraucherinnen deutlich hinsichtlich der Länge ihrer Dienstzeiten und der Häufigkeit disziplinarischer Maßnahmen. So traten Raucherinnen der Navy für kürzere Dienstzeiten bei und quittierten den Dienst auch häufiger frühzeitig. Die längsten Dienstzeiten erzielten hingegen Nichtraucherinnen. Außerdem wurden Raucherinnen häufiger vom Dienst freigestellt – und zwar nicht nur aus medizinischen Gründen, sondern nach Angaben der Autoren unter anderem auch in Folge von verantwortungslosem Handeln, Drogenmissbrauch oder Regelverstößen anderer Natur. Auch bezüglich der Honorierung der Arbeitsleistung zeichneten sich Unterschiede ab: So fiel das Durchschnittseinkommen von regelmäßigen Raucherinnen durchgehend geringer aus als das von Nichtraucherinnen, wobei dasjenige von ehemaligen Raucherinnen und so genannten Gelegenheitsraucherinnen genau zwischen den beiden anderen Gruppen lag. Nach Ansicht der Wissenschaftler könne die Tatsache, dass jemand aktiv und regelmäßig raucht, möglicherweise auf Faktoren wie „mehr Nichtkonformität“ oder „mehr Risikobereitschaft“ hindeuten, die zu einer schlechteren Leistung im Militärdienst beitragen. Allerdings sei zu berücksichtigen, dass erfahrungsgemäß der Anteil von Rauchern beim Militärpersonal grundsätzlich höher liege als in der Allgemeinbevölkerung. Daher soll jetzt untersucht werden, ob und wie effektiv sich eine Raucherentwöhnung vor dem Eintritt in die Navy auf die spätere Arbeitsleistung von Frauen beim Militärdienst auswirkt.
Quelle: Tobacco Control (2007), Band 16 (2), Seite 79-84.
Zusammenfassung (abstract)