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Leipziger Forschungsarbeit zu Lungenhochdruck prämiert

Ein Medikament namens Everolimus, das eigentlich zur Immunsuppression nach Transplantationen verwendet wird, ist erstmals erfolgreich bei der Behandlung von Lungenhochdruck-Patienten eingesetzt worden. Dafür erhielt PD Dr. Hans-Jürgen Seyfarth vom Universitätsklinikum Leipzig den diesjährigen Forschungspreis von der René Baumgart-Stiftung.

Lungenhochdruck ist eine seltene, schwerwiegende Erkrankung, die durch eine starke Verengung der Lungengefäße gekennzeichnet ist. Die Betroffenen leiden bereits bei geringster Belastung oder sogar im Ruhezustand unter Atemnot oder Brustschmerzen und klagen allgemein über schnelle Ermüdung. Die richtige Diagnose wird zumeist erst gestellt, wenn es durch die fortschreitende Druck- und Volumenbelastung des rechten Herzens (Rechtsherzinsuffizienz) zu dessen chronischem Versagen kommt. Das Krankheitsbild tritt isoliert oder als Begleiterkrankung verschiedener Herz- und Lungenerkrankungen auf und ist bislang noch nicht heilbar. Kürzlich wurde PD Dr. Hans-Jürgen Seyfart, Oberarzt am Universitätsmedizin Leipzig, für seine wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Pulmonalen Hypertonie (Lungenhochdruck) von der René Baumgart-Stiftung in Nürnberg im Rahmen des Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) mit einem Preis von 2.500 Euro ausgezeichnet.

Seyfahrt hat ein Medikament namens Everolimus, das eigentlich zur Immunsuppression nach Transplantationen verwendet wird, in einer Pilotstudie (mit dem Titel Everolimus in patients with severe pulmonary hypertension, a safety and efficacy pilot trial) erstmals erfolgreich in der Behandlung von Lungenhochdruck-Patienten eingesetzt. Bei den Patienten, die die Therapiephase vollständig absolvierten, haben sich der pulmonale Blutfluss und auch die körperliche Belastbarkeit verbessert. Deshalb wird empfohlen, diesem Therapieansatz in einer größeren Studie nachzugehen. Der Preis ist also auch Ansporn für weitere wissenschaftliche Anstrengungen im Zentrum für pulmonale Hypertonie der Universität Leipzig.

Die von einem Selbsthilfeverein gegründete René Baumgart-Stiftung lobt seit 2004 jährlich einen Forschungspreis aus. Sie fördert die klinische Forschung zur Pulmonalen Hypertonie bei Kindern und Erwachsenen. Ziel ist es, durch Ursachenforschung neue Erkenntnisse und langfristig neue Therapiemöglichkeiten zu finden. Der Namensgeber der Stiftung, René Baumgart, verstarb im Alter von 23 Jahren an Lungenhochdruck.

Quelle: Universitätsklinikum Leipzig