Tabakkonsumenten, die weniger als bis zu zehn Zigaretten pro Tag geraucht haben, profitieren schneller als starke Raucher, sobald sie auf Tabak verzichten. So haben sie bereits nach drei bis fünf Jahren ihr durch das Rauchen erhöhtes Herzinfarktrisiko wieder vollständig abgebaut. Das berichten Salim Yusuf und Koon Teo von der kanadischen McMaster-Universität in Ontario im britischen Medizinjournal The Lancet. Im Gegensatz dazu können starke Raucher, die sich 20 Zigaretten und mehr pro Tag anzündeten, ihr Infarktrisiko zwar ebenfalls senken, allerdings bleibt ein um 22 Prozent erhöhtes Restrisiko auch nach 20 Jahren Verzicht noch fortbestehen.
An der Untersuchung der kanadischen Forscher nahmen 27.000 Menschen aus 52 Ländern teil. Die Studienergebnisse belegen unter anderem auch, dass nicht nur das Rauchen von Zigaretten schlecht für das Herz ist. In der Tat können alle Formen des Tabakkonsums – egal ob Kautabak, Wasserpfeife oder Passivrauchen – das Risiko für einen Herzinfarkts erhöhen. Durch Kautabak und Gelegenheitsrauchen werde der Untersuchung zufolge das Infarktrisiko verdoppelt. Ex-Raucher oder Nichtraucher, die passiv mehr als 22 Stunden pro Woche Tabakrauch ausgesetzt sind, haben ein um bis zu 62 Prozent erhöhtes Risiko. Abgesehen vom Herzinfarkt birgt Tabakkonsum dabei natürlich auch noch zahlreiche weitere Gesundheitsrisiken.
Quelle: The Lancet (2006), Band 368, Seite 647, Online-Ausgabe vom Samstag, den 19.8.06
Zusammenfassung (abstract)