Schätzungen zufolge leiden bis zu acht Millionen Menschen in Deutschland unter chronisch unruhigen Beinen - dem so genannten Index M-Z Dies führt bei den Betroffenen insbesondere abends zu starkem Kribbeln in den Beinen, verursacht Schlafstörungen und kann somit die Lebensqualität zum Teil erheblich beeinträchtigen. Nun haben amerikanische Forscher um Melissa McManama Aukerman von der „Pennsylvania State University“ festgestellt, dass ein regelmäßiges Bewegungstraining diese Symptome deutlich reduzieren kann.
In einer dreimonatigen Studie mit 23 Teilnehmern bekamen 11 Patienten zusätzlich zu den gewohnten Medikamenten ein Bewegungstraining angeboten. Dieses umfasste ein Lauftraining auf dem Band (drei Mal die Woche für je 30 Minuten) sowie Aerobic-Übungen. Dabei wurde beim Training darauf geachtet, dass die Patienten 40 bis 60 Prozent der maximalen Herzfrequenz erreichten. Wie sich nach zwölf Wochen abzeichnete, hatten sich die RLS-Beschwerden bei den Patienten in der Trainingsgruppe gegenüber der Kontrollgruppe erheblich verbessert. So verringerte sich bei ihnen der Wert auf der internationalen RLS-Skala (IRLS) von 21 auf 13 Punkte. In der Kontrollgruppe gab es dagegen kaum eine Änderung – hier fiel der IRLS-Wert lediglich von 22,5 auf 21 Punkte. Ein moderates aber regelmäßiges Bewegungstraining könne daher zur Verbesserung der Symptomatik bei RLS effektiv beitragen, schließen die Forscher. Allerdings sollten sich Menschen, die lange Zeit nicht mehr sportlich aktiv waren, vor dem Trainingsstart vorsichtshalber von einem Arzt untersuchen lassen.
Quelle: The Journal of the American Board of Family Medicine (2006), Band 19, S. 487-493
Zusammenfassung (abstract)