COPD-Patienten, die bereits in Ruhe unter Atemnot leiden, leben im Mittel zwei bis drei Jahre länger, wenn sie zusätzlich zur Standardmedikation eine Langzeitsauerstoff-Therapie (LOT – aus dem Englischen long term oxygen therapie) bekommen. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Werne hin. „Eine andauernde Sauerstoffzufuhr kann Patienten mit einer schweren COPD, die zu wenig Sauerstoff im Blut haben, das tägliche Leben erleichtern und sogar ihre Lebenserwartung erhöhen“, erklärt Prof. Helmut Teschler, Chefarzt an der Ruhrlandklinik Essen und Präsident der DGP. „Auch Patienten mit Lungenhochdruck oder einem Lungenödem, die zu wenig Sauerstoff im Blut aufweisen, können von einer LOT profitieren.“
Sauerstoffzufuhr sollte über mindestens 16 Stunden erfolgenDie Sauerstofftherapie kann den Patienten nur helfen, wenn sie den Sauerstoff für eine Dauer von mindestens 16 Stunden am Tag erhalten. „Noch besser ist es natürlich, die Behandlung wenn möglich über 24 Stunden hinweg anzuwenden“, betont Teschler. „Dabei ermöglichen tragbare Sauerstoffgeräte den Patienten heutzutage trotz ihrer Erkrankung mobil zu sein und am täglichen Leben aktiv teilzunehmen.“
Sauerstofftherapie macht körperlich stärker belastbarSelbst Patienten mit einer weniger schweren COPD, die nicht schon im Ruhezustand, sondern erst bei körperlicher Anstrengung in Atemnot geraten – also nur bei körperlicher Belastung zu geringe Sauerstoffwerte im Blut aufweisen – profitieren, wenn sie zusätzlich zur medikamentösen Therapie eine LOT durchführen. „Durch die Sauerstoffzufuhr erhöht sich die körperliche Belastbarkeit der Betroffenen“, erläutert Teschler. „Das ist für COPD-Kranke äußerst wichtig, damit sie sich wieder regelmäßig bewegen und dadurch den für COPD typischen Teufelskreis durchbrechen können. Wegen ihrer Atemnot neigen die Patienten nämlich dazu, sich körperlich zu schonen. In der Folge wird ihre Muskulatur immer seltener gebraucht und damit immer schwächer, so dass die Patienten körperlich immer weniger belastbar werden, was zu noch mehr Schonung und Atemnot führt. Durch regelmäßige Bewegung und Lungensport lässt sich dieser Muskelabbau und der weitere körperliche Verfall der Betroffenen allerdings aufhalten. Das kann man mit einer zusätzlichen LOT erreichen, die in der Regel von den Krankenkassen bezahlt wird und es den Patienten ermöglicht, wieder außer Haus zu gehen und sich regelmäßig zu bewegen, so dass sich ihre Lebenserwartung deutlich erhöht, wie in verschiedenen Studien nachgewiesen werden konnte.“