Cholesterin senkende Mittel - die so genannten Statine - können möglicherweise eine fortschreitende Lungenzerstörung drosseln, von der Patienten mit chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD ) nach jahrelangem Rauchen betroffen sind. Statine hemmen die Bildung von Cholesterin, aber sie können auch anti-entzündliche, anti-oxidative und weitere günstige Auswirkungen auf die Blutgefäße haben. Theoretisch sollten diese Effekte in der Summe dazu beitragen, die fortschreitende Zerstörung in der Lunge von COPD-Patienten zu bremsen. Um das zu untersuchen, haben Dr. Sang-Do Lee und Kollegen vom „Asan Medical Center“ im koreanischen Seoul die Lungen von Ratten in einem Tierversuch Zigarettenrauch ausgesetzt, wobei ein Teil der Tiere über 16 Wochen den Wirkstoff Simvastatin erhielt, die Kontrollgruppe aber nicht. Ihr Untersuchungsergebnis wurde am 15. Oktober in der Fachzeitschrift American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine veröffentlicht.
Wie sich im Tierversuch zeigte, konnte der Wirkstoff Simvastatin offenbar die Zerstörung innerhalb der Lunge zügeln, den Bluthochdruck im Lungenkreislauf dämpfen und die Ausschüttung von Entzündungszellen in das Lungengewebe hemmen. Außerdem wirkte er sich - wie erwartet - auch günstig auf die Gefäße aus. Insgesamt zeichnet sich nach Ansicht der Forscher ab, dass Statine künftig auch zur Behandlung von Raucherlungen bzw. COPD eingesetzt werden könnten. Zunächst müssten sich die beobachteten, positiven Ergebnisse aber erst einmal in Studien am Menschen bestätigen lassen. Dann würden weitere Untersuchungen zur Verträglichkeit und Wirksamkeit von Simvastatin folgen.
Quelle: American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine, 15. Oktober ( 2005)
Zusammenfassung (abstract)