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Künstliche Lunge soll COPD-Patienten helfen

Durch die Entwicklung eines Lungenunterstützungssystems (einer Art künstlichen Lunge), das dauerhaft ausreichend Kohlendioxid aus dem Blut entfernt, sollen Patienten mit der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) Lebensqualität und Selbstbestimmung zurückgewinnen. Eines von zehn Projekten wurde jetzt ausgewählt, die aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Union als Leuchtturmprojekt gefördert werden sollen.

Atemnot, Husten und Verlust der Belastbarkeit - das sind die Hauptsymptome einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) mit fortschreitender Verengung der Atemwege, einer der häufigsten Todesursachen weltweit. Auslöser ist meistens das Rauchen, kann aber auch eine andere Schadstoffbelastung oder das eigene Erbgut sein.

Ein Projektzusammenschluss um die Lungenklinik Köln-Merheim/Universität Witten-Herdecke, einer ECC-Forschungsgruppe des Instituts für Physiologie der Uniklinik RWTH Aachen und einer Firma aus Aachen erhält nun für die Erforschung eines innovativen Lungenunterstützungssystems für COPD Patienten rund 2,1 Mio. EUR. Das Projekt konnte sich im Rahmen des Projektwettbewerbes Leitmarktwettbewerb LifeSciences.NRW gegen 50 konkurrierende Projektideen durchsetzen und wurde als eines von 10 Projekten ausgewählt, die aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Union als Leuchtturmprojekt gefördert werden.

Der Verbund erforscht ein Lungenunterstützungssystem, das dauerhaft ausreichend Kohlendioxid (CO2) aus dem Blut entfernen, und letztendlich die Anwendung im heimischen Umfeld ermöglichen soll. Durch die Neuentwicklung sollen Risiken bereits existierender Kurzzeit-Systeme erheblich reduziert werden, und eine dauerhafte Anwendung ermöglichen. Durch diesen Ansatz sollen Patienten ein hohes Maß an Lebensqualität und Selbstbestimmung zurückgewinnen.

Neben der hohen Anzahl von Patienten sind die Krankheitsschwere und die damit einhergehende Einschränkung der Lebensqualität sowie die hohen Dauerkosten in der Behandlung eine enorme Belastung für Patienten und das Gesundheitssystem. Insbesondere Patienten in fortgeschrittenen Stadien sind in Ihrer Mobilität erheblich eingeschränkt oder bettlägerig. Die einzig rettende Maßnahme wäre eine Lungentransplantation, die aber bei dem enormen Organmangel in Deutschland nur für etwa 100 Patienten pro Jahr in Betracht kommt. In Anbetracht von vielen hunderttausend Patienten in fortgeschrittenen Stadien stellt dies keine echte Alternative dar. Daher sind dauerhafte künstliche Lungen ein Weg, um den Patienten ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

Quelle: Universität Witten/Herdecke