Lungenkrebs lässt sich womöglich künftig mit Hilfe eines Bluttests entdecken – und zwar lange bevor der Tumor diejenige Mindestgröße erreicht, ab der er im Röntgen oder per CT überhaupt erkennbar ist. Das berichten Li Zhong und seine Kollegen von der University of Kentucky in der Fachzeitschrift Journal of Thoracic Oncology. Wenn sich ein Bronchialkarzinom entwickelt, bildet der Körper spezielle Antikörper gegen die Tumorzellen, die sich im Bluttest nachweisen lassen. Um zu überprüfen, mit welcher Genauigkeit der Test funktioniert, haben die Forscher ihn bei Patienten angewendet, die sich wegen Lungenkrebs in Behandlung befanden.
Der Bluttest konnte die Lungenkrebsfälle mit 90%iger Sicherheit identifizieren und führte nur äußerst selten zu einem falsch-positiven Ergebnis. Von den Untersuchungsteilnehmern standen mehrere Blutproben unterschiedlichen Datums zur Verfügung, die zu verschiedenen Zeitpunkten vor und nach der Lungenkrebs-Diagnosestellung genommen worden waren. Daher ließ sich auch zeigen, dass die Nachweisempfindlichkeit des Tests größer war, wenn der Test an einer Blutprobe erfolgte, die zwei bis vier Jahre vor der Diagnose durch Röntgen bzw. CT anstatt ein Jahr zuvor genommen worden war. „Lungenkrebs kann bereits zwei bis fünf Jahre, bevor er eine hinreichende Größe für den Nachweis im Röntgen oder CT erreicht hat, aufgespürt werden“, erläutert Zhing. „Unsere Untersuchung weist darauf hin, dass der Nachweis spezieller Tumor-Antikörper wesentlich zur Krebs-Früherkennung beitragen könnte. Der Bluttest würde sich daher ausgezeichnet dazu eignen, in künftige, umfassende Krebs-Screening-Programme mit aufgenommen zu werden.“
Quelle: Journal of Thoracic Oncology (2006), Band 1(6), Seite 513-519.
Zusammenfassung (abstract)