Patienten mit COPD (chronisch-obstruktiver Bronchitis mit oder ohne Lungenemphysem), die eine Schilddrüsenunterfunktion haben, erleiden deutlich häufiger Verschlechterungen ihrer Lungenerkrankung und allgemeinen gesundheitlichen Verfassung (sog. Exazerbationenen). Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Berlin hin unter Berufung auf die Ergebnisse einer aktuellen Studie (siehe Multidisciplinary Respiratory Medicine 2013, Band 8, Seite: 64). „Exazerbationen sind mit einem beschleunigten Lungenfunktionsverlust und einer erhöhten Mortalität verbunden und sollten daher möglichst verhindert werden“, erläutert Prof. Dieter Köhler vom wissenschaftlichen Beirat der DGP und ehemaliger Ärztlicher Direktor der Lungenfachklinik Kloster Grafschaft im nordrheinwestfälischen Schmallenberg. „Jetzt haben Wissenschaftler beobachtet, dass solche Exazerbationen bei COPD-Patienten mit Schilddrüsenunterfunktion erheblich häufiger auftreten als bei COPD-Patienten, die keine Schilddrüsenprobleme haben. Je mehr Schilddrüsenhormon TSH (Thyreoidea stimulierendes Hormon) gebildet wird, umso häufiger kommt es zu Exazerbationen – hier scheint tatsächlich eine lineare Beziehung vorzuliegen.“
Unterfunktion bleibt oft lange unerkanntEine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) bleibt häufig länger unerkannt, wenn nicht eine Vergrößerung der Schilddrüse (Kropf) darauf aufmerksam macht. Die meist unspezifischen Beschwerden - wie zum Beispiel schnelles Ermüden, allgemeine Schwäche - werden nicht selten als psychisches Problem (z.B. eine Depression) diagnostiziert und entsprechend falsch behandelt. Bei Verdacht sollte eine labormedizinische Blutuntersuchung veranlasst werden, um den TSH-Wert zu bestimmen und die Diagnose abzusichern. Die Therapie besteht dann in der Einnahme von Schilddrüsenhormonen (in der Regel Thyroxin). „Bei COPD-Patienten ist die Erkennung und erfolgreiche Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion besonders wichtig, um die Häufigkeit von Exazerbationen zu senken und damit die Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten bzw. zu verbessern“, betont Köhler.
Quelle: äin-red
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