Seit April 2010 ist die Internetseite www.krankheitserfahrungen.de - ein Projekt der Universitäten Freiburg, Berlin und Göttingen - im Netz frei zugänglich. Dort berichten Menschen von ihrem Leben mit einer Krankheit oder einem Gesundheitsproblem, von ihren Erfahrungen mit einer Therapie und den möglichen Veränderungen im Alltag, also von der Innenseite des Lebens mit einer Krankheit. Besucher der Internetseite haben die Möglichkeit, entweder die persönlichen Erfahrungen einzelner Personen oder aller Interviewpartner zu einzelnen Themen anzusehen und anzuhören. Zusätzlich sind auf der Seite Hinweise auf wissenschaftlich fundierte Informationsquellen zu finden.
Zu erfahren, was anderen geholfen hat und wie sie sich mit ihrer Krankheit auseinandergesetzt haben, kann bei Therapieentscheidungen hilfreich sein. Außerdem erfährt der Leser auf diese Weise, dass er mit seinen eigenen Erfahrungen nicht allein ist. Im Gegensatz zu vielen Internet-Foren und Chatrooms für Patienten zeigt www.krankheitserfahrungen.de die Erfahrungen in ausführlichen Video-Interviews nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten. Dabei können Besucher der Internetseite - anders als z.B. beim Besuch einer Selbsthilfegruppe – völlig anonym und reine „Zuschauer“ bleiben.
In einem ersten Schritt wurden die Krankheitsbilder Chronischer Schmerz und Diabetes mellitus Typ 2 erarbeitet. Die Internetseite ist eine Vorversion - mit der endgültigen Version ist im Spätsommer 2010 zu rechnen. Weitere Krankheitsbilder werden folgen.
www.krankheitserfahrungen.de ist als lizenzierte deutsche Version an der britischen Website www.healthtalkonline.org der Stiftung DIPEx UK (Database of Individual Patients Experiences) orientiert und Gründungsmitglied von DIPEx International. Die Forschungsgruppe ist ein interdisziplinäres Team, geleitet von Prof. Dr. Gabriele Lucius-Hoene von der Abteilung für Rehabilitationspsychologie der Universität Freiburg, Prof. Dr. Wolfgang Himmel von der Abteilung Allgemeinmedizin der Universität Göttingen und Prof. Dr. Ulrich Schwantes von der Charité Berlin.