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Knapp ein Drittel der Patienten mit schwerem Asthma haben ihre Krankheit nicht unter Kontrolle

28 Prozent der Menschen, die hierzulande unter schwerem Asthma leiden, haben ihre Erkrankung nicht unter Kontrolle. Das geht aus der aktuellen Neuauflage des „Weißbuch Lunge 2014“ hervor. Bei unkontrolliertem Asthma haben die Patienten mehr Beschwerden, nehmen mehr Medikamente ein und benötigen häufiger eine Notfallbehandlung. Die Krankheitsschwere wird – gerade bei unzureichender Therapie - immer größer, der Therapieerfolg schwindet. Die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung (DLS) raten daher allen Asthmatikern, sich medikamentös optimal einstellen zu lassen und auch eigenständig die Krankheit regelmäßig zu kontrollieren. Hilfreich ist insbesondere das Führen eines Asthmatagebuchs.

28 Prozent der Patienten mit schwerem Asthma in Deutschland haben ihre Krankheit nicht unter Kontrolle. Das geht aus der aktuellen Neuauflage des „Weißbuch Lunge 2014“ hervor, das die Deutsche Lungenstiftung (DLS) gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie erstellt und herausgegeben hat. „Die Therapieadhärenz ist nach wie vor schlecht“, erläutert Prof. Adrian Gillissen, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der DLS, im Hinblick auf die vergangenen neun Jahre seit der letzten Ausgabe des „Weißbuch Lunge“ im Jahr 2005. „Gegenwärtig nehmen nur 1% der Patienten mit schwerem Asthma ihre Dauermedikamente konsequent und korrekt ein. Außerdem werden Fehler bei der Inhalationstherapie gemacht.“ Fatalerweise kommt es mit zunehmender Schwere und Dauer der Asthmaerkrankung bei unzureichender Therapie aufgrund der chronischen Entzündungsprozesse zu nicht mehr umkehrbaren Umbauprozessen in den Bronchien (sog. remodeling). „Das kann dazu führen, dass die beim Asthma eingesetzten Medikamente deutlich schlechter wirken, womit die Asthmaeinstellung schwieriger wird. Die Folge ist eine noch größere Krankheitsschwere und ein schwindender Therapieerfolg“, warnt Prof. Gillissen.

Was unkontrolliertes Asthma bedeutet

Das Weißbuch Lunge 2014 zeigt u.a. auch auf, dass zwar bei 80% der Patienten mit leichtem Asthma die Erkrankung kontrolliert ist. Demgegenüber nimmt die Asthmakontrolle mit zunehmendem Schweregrad der Krankheit aber kontinuierlich ab, was sich in ansteigenden sozioökonomischen Kosten (aufgrund von Arbeitsunfähigkeit und anfallenden Krankheitskosten durch Asthma) niederschlägt. Unkontrolliertes Asthma bedeutet, dass die betroffenen Patienten mindestens einmal pro Woche einen Asthmaanfall oder eine deutliche Verschlechterung erleiden. Außerdem werden von fünf Parametern, die Lungenärzte zur Bestimmung der Güte der Asthmakontrolle heranziehen, bei unkontrolliertem Asthma nur drei Parameter pro Woche teilweise erreicht. „Die Betroffenen erleiden dann beispielsweise tagsüber asthmatische Beschwerden wie Husten oder Luftnot an mehr als zwei Tagen pro Woche, weisen eine messbar verringerte Lungenfunktion auf, erleiden auch nachts Asthmabeschwerden und wachen teilweise sogar davon auf, sind also in ihren Alltagsaktivitäten durch die Erkrankung eingeschränkt und müssen mehr als zweimal pro Woche zu Bedarfsmedikamenten greifen oder sich sogar einer Notfallbehandlung unterziehen“, erläutert Prof. Gillissen. Was im Einzelnen die Ursachen für unkontrollierbares Asthma sind, muss noch genauer erforscht werden. Ein großes Anliegen der Asthmaforschung ist es, die Entzündungs- und Umbauvorgänge in den Atemwegen noch besser zu verstehen, um zielgerichtete Medikamente und neue Therapiekonzepte zur besseren Versorgung von Patienten mit schwerem Asthma entwickeln zu können.

Führen eines Asthmatagebuchs ist hilfreich und empfehlenswert

„Wir raten allen Asthmatikern, sich von ihrem Hausarzt - in schwierigen Fällen aber am besten von einem Lungenfacharzt - medikamentös optimal einstellen zu lassen und auch eigenständig die Krankheit regelmäßig zu kontrollieren. Hilfreich ist das Führen eines Asthmatagebuchs in das mögliche Symptome und die täglich mittels eines sogenannten Peak-Flow-Meters zu ermittelnden Werte des Atemstoßtests eingetragen werden, so dass Verschlechterungen auch vom behandelnden Arzt besser nachvollzogen werden können“, empfiehlt Prof. Gillissen.

Quelle: äin-red

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