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Klimawandel macht Allergikern das Leben schwer

Die zunehmende Verbreitung der Ambrosia-Pflanze aufgrund des Klimawandels dürfte eine massive Erhöhung der Pollenbelastung verursachen. Bis zum Jahr 2050 soll sie sich gar vervierfachen! Darauf weisen Forscher der Universität Wien hin.

Die - gehört zu den Pflanzen mit dem am stärksten allergieauslösenden Pollen. Diese aus Nordamerika eingeschleppte Art breitet sich seit einigen Jahrzehnten auch in Mitteleuropa aus. Die durch den Klimawandel begünstigte Verbreitung der Pflanze dürfte eine massive Zunahme der Pollenbelastung verursachen. Darauf weisen Forscher um Franz Essl vom Department für Botanik und Biodiversitätsforschung der Universität Wien hin (siehe Nature Climate Change, Online-Veröffentlichung am 25.5.2015). „Die Pollenbelastung wird sich bis Mitte des 21. Jahrhunderts voraussichtlich vervierfachen. Der Klimawandel sowie die derzeit noch nicht abgeschlossene Besiedlung geeigneter Lebensräume sind die Hauptursachen dafür“, erläutert Essl. Besonders in derzeit kühleren Regionen - wie in Alpentälern, wo es dieser Wärme liebenden Art jetzt noch zu kalt ist - dürfte die Pollenbelastung besonders massiv steigen.

Die Verschleppung von Pflanzen- und Tierarten über Kontinente hinweg ist eine unbeabsichtigte Folge der Globalisierung. Manche dieser in anderen Gebieten eingeschleppten Arten verursachen Probleme – im Fall von Ragweed sind diese heute schon gravierend. Die Pflanze dringt in Äcker ein und verursacht dann erhebliche Ernteverluste. Schwerwiegender ist jedoch noch, dass sie hoch allergenen Pollen besitzt, der bei Allergikern im Sommer zu massiven gesundheitlichen Problemen wie Asthma führen kann.

Die Ergebnisse der Wiener Forscher unterstreichen die Notwendigkeit, problematische eingeschleppte Arten frühzeitig zu bekämpfen. Seit 1.1.2015 ist eine neue Verordnung der EU in Kraft, deren Ziel es ist, durch Quarantänemaßnahmen und rasche Bekämpfung die weitere Ausbreitung problematischer Arten zu stoppen. Allerdings kann dies nur gelingen, wenn die dafür nötigen Maßnahmen rasch und ambitioniert umgesetzt werden. Im Fall von Ragweed sind die nötigen Schritte gut bekannt: die Verhinderung der Verschleppung von Ragweed-Samen mit Saatgut und Erdreich und die Bekämpfung vorhandener Vorkommen vor der Samenreife im Sommer. „Dies würde es Allergikern künftig wieder ermöglichen, freier durchzuatmen“, betont Essl.

Quelle: Universität Wien