Untergewicht bei Neugeborenen ist nur eine der zahlreichen negativen Auswirkungen, die Rauchen während der Schwangerschaft haben kann. Jetzt berichten australische Wissenschaftler, dass Kinder von Frauen, die während der Schwangerschaft geraucht haben, im Alter von 14 Jahren eher dazu neigen, übergewichtig bzw. fettsüchtig (adipös) zu sein – und zwar mit einer Wahrscheinlichkeit von 42% im Vergleich zu Nicht-Raucherinnen und Frauen, die während der Schwangerschaft auf das Rauchen verzichtet hatten. Selbst wenn viele der rauchenden Frauen normalgewichtig waren, wirkte sich ihr Zigarettenkonsum auf das Gewicht ihrer Kinder auf diese, gegensätzliche Weise aus. Das berichten US-Forscher um Dr. Abdullah Al Mamun von der „School of Population Health“ an der University of Queensland in der Juni-Ausgabe der Fachzeitschrift American Journal of Epidemiology. Sie unmersuchten insgesamt 3253 Kindern, die zwischen 1981 und 1984 im australischen Brisbane geboren wurden. Neben dem Rauchverhalten der Mütter und dem Ausmaß an Fettleibigkeit ihrer Kinder, erfassten sie dabei auch deren Essverhalten, Fernsehkonsum, die Häufigkeit körperlicher Bewegung und ob die Kinder mit der Brust gestillt wurden oder nicht.
In der westlichen Welt frönen etwa dreißig Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter dem Tabak. Zwei Drittel von ihnen hören erfahrungsgemäß auch während der Schwangerschaft nicht mit dem Rauchen auf. Mamun hofft, dass die Erkenntnisse seiner Arbeitsgruppe einen weiteren Anreiz für werdende Mütter darstellen, das Rauchen aufzugeben bzw. zumindest während der Schwangerschaft sein zu lassen. Weitere Untersuchungen sollen nun zeigen, welche der viertausend im Zigarettenrauch enthaltenen Schadstoffe Appetit und Gewichtszunahme beeinflussen.
Quelle: American Journal of Epidemiology , Online-Ausgabe vom 14. Juni 2006.
Zusammenfassung (abstract)