Die Zahl der Fachärzte in ambulanten Praxen ist in Deutschland in der Zeit von 2002 bis 2005 um zwei Prozent zurückgegangen. Dafür beschäftigen jetzt die Kliniken mehr Fachärzte. So hat die Zahl der Fachärzte in Krankenhäusern im gleichen Zeitraum um acht Prozent zugenommen. Das geht aus einem Gutachten des „Instituts für Gesundheits- und Sozialforschung“ (IGES) hervor, welches im Auftrag des Deutschen Facharzt Verbandes erstellt wurde. Insgesamt gab es im Jahr 2005 unter 308.000 Ärzten mehr als 154.000 Fachärzte. Von diesen praktizierten 56.000 in Praxen gegenüber 69.000 in Krankenhäusern.
Wenn man allerdings auf Fachärzte im ambulanten Sektor komplett verzichten würde, ergäbe sich für Deutschland mit einem Mediziner auf je 1000 Einwohner eine weit unterdurchschnittliche Facharztdichte im internationalen Vergleich. Davor warnt IGES-Direktor, Prof. Bertram Häussler. Auch habe seiner Ansicht nach „das Gerede von der kostenintensiven, doppelten Facharztschiene keine Substanz“, wie er gegenüber der Ärztezeitung erklärt hat. Mögliche Einsparungen, die durch die Vermeidung von Mehrfachuntersuchungen erreicht werden könnten, würden seiner Meinung nach stark überschätzt. Zum Beispiel komme es bei nur fünf von Tausend Versicherten zu einer wiederholten Röntgenuntersuchung von Hand oder Fuß. Schätzungen nach belaufen sich die potentiellen Einsparmöglichkeiten für den gesamten Bereich der Gesetzlichen Krankenversicherung zwischen 64 Millionen Euro und 325 Millionen Euro.
Quelle: www.aerztezeitung.de