Gerade im Winter können viele Menschen ihre Wäsche nicht draußen trocknen. Für Patienten mit Asthma kann es allerdings problematisch werden, wenn die frisch gewaschene Wäsche in der Wohnung zum Trocknen aufgehängt wird. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung (DLS) hin. „Schließlich enthält eine Waschmaschinenladung nach dem Waschen fast zwei Liter Wasser, die beim Trocknen an die Umgebungsluft abgegeben werden“, erläutert Prof. Harald Morr, Vorstandsvorsitzender der DLS. „Das kann den Feuchtigkeitsgehalt der Luft um bis zu 30 Prozent erhöhen und damit ideale Wachstumsbedingungen für Schimmelpilzsporen schaffen.“
Sporen von Schimmelpilzen können Asthmaanfälle und Lungeninfekte auslösenSchimmelpilzsporen sind Allergene, die eigentlich harmlos sind, aber für Menschen mit allergischem Asthma oder Patienten mit einem geschwächten Immunsystem (z.B. aufgrund einer Chemotherapie gegen Krebs) ein ernstes Gesundheitsrisiko darstellen können. In Innenräumen kommen sie z.B. in Heizungssystemen, Klimaanlagen, Teppichen, Bettzeug und Laken, generell im Staub und auf Zimmerpflanzen vor. „Vor allem der Schimmelpilz Aspergillus fumigatus kann Lungeninfektionen verursachen, die in manchen Fällen lebensbedrohlich oder gar tödlich verlaufen“, warnt Prof. Morr. „Gesunde haben hingegen meistens genügend Abwehrkräfte und sind immun gegenüber diesem Schimmelpilz. Demgegenüber verstärken die Schimmelpilzallergene bei Asthmatikern den Husten und die Atemwegsverengung, sodass es zu Luftnot oder auch zu einem Asthmaanfall kommen kann. Bei Immungeschwächten kann sich eine Lungenaspergillose entwickeln, die mit hartnäckigem, sekrethaltigem Husten, Brustschmerzen und zunehmender Kurzatmigkeit einhergeht und schnell einer fachgerechten Behandlung zugeführt werden muss.“
Gut belüfteter Trockenraum oder Wäschetrockner empfehlenswertNach einer auffälligen Häufung von Fällen mit Lungenproblemen aufgrund von Aspergillus-Infektionen, hat das das National Aspergillos Centre im Wythenshawe Hospital in Manchester Ende November 2014 eine Warnung herausgegeben, dass Wäschetrocknen in der Wohnung einen Risikofaktor darstellen kann. „Also sollten Asthmatiker stattdessen ihre Wäsche entweder in die Trocknermaschine stecken oder in einem sehr gut belüfteten Innenraum ohne direkte Verbindung zum Schlaf- und Wohnzimmer aufhängen“, betont Prof. Morr.
Quelle: äin-red
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