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Je länger, umso besser

Antikörper in der Muttermilch können Babys in den ersten Lebensmonaten nicht nur vor Magen-Darm-Infektionen schützen, sondern auch vor Atemwegserkrankungen. Deshalb wird Müttern empfohlen, mindestens 6 Monate lang zu stillen.

Stillen kann Neugeborene vor Magen-Darminfektionen schützen. Deshalb empfiehlt die „American Academy of Pediatrics“ Kinder in den ersten 6 Lebensmonaten ausschließlich mit Muttermilch zu ernähren. Dass eine sechsmonatige Stillzeit Kinder außerdem vor Atemwegsinfekten bewahren kann, hat man zwar schon vermutet, jetzt wurde dies aber auch wissenschaftlich nachgewiesen, In die Untersuchung von Dr. Caroline Chantry und ihren Kollegen vom „University of California Davis Medical Center“ in Sacramento gingen die Daten von insgesamt 2277 Kindern im Alter zwischen 6 und 24 Monaten ein.

Wie die Untersuchung, deren Ergebnisse in der Fachzeitschrift Pediatrics publiziert wurden, zeigt, traten Lungenentzündungen bei Kindern, die mindestens 6 Monate lang gestillt wurden, deutlich seltener auf (1,6%) im Vergleich zu Kindern, die mehr als vier aber weniger als sechs Monate Muttermilch bekamen (6,5%). Insgesamt senkte eine Stilldauer von mindestens sechs Monaten das Risiko von Lungenentzündung um das 4,5-fache und die Häufigkeit von wiederkehrenden Mittelohrentzündungen um das 1,95-fache. Es vermittelte allerdings keinen größeren Schutz vor Erkältungen, Grippe oder asthmatischen Beschwerden. „Kinder, welche in den ersten sechs Monaten ausschließlich mit Muttermilch ernährt werden, haben gegenüber Babys, die nur vier Monate gestillt werden, einen deutlichen Vorteil: Sie erkranken weniger oft an Atemwegsinfektionen und Mittelohrentzündungen. Man kann Müttern also nur empfehlen, ihre Kinder so lange wie möglich zu stillen“, betont Chantry.

Quelle: Pediatrics (2006), Vol. 117, Seite 425-432
Zusammenfassung (abstract)