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Je fetter die Milch, umso besser beugt sie Asthma vor

Je größer der Fettgehalt in der Milch, desto besser kann diese vor Asthma schützen. Das hat eine Jenaer Wissenschaftlerin im Rahmen ihrer Dissertation herausgefunden, wofür sie den Förderpreis 2009 des Instituts Danone Ernährung für Gesundheit e. V. bekommen hat.

Milch ist bekanntlich gesund und soll selbst müde Männer munter machen. Auch ist bereits bekannt, dass die in der Milch enthaltenen Fette Entzündungen der Bronchien vorbeugen können (siehe ältere Meldung der Lungenärzte-im-Netz). Anke Jaudszus, Ernährungswissenschaftlerin von der Friedrich-Schiller-Universität Jena, wollte es genauer wissen und konnte im Rahmen ihrer Doktorarbeit nachweisen, dass eine bestimmte Linolsäure zu diesem entzündungshemmenden Effekt beiträgt. Für ihre Dissertation (mit dem Titel: Cis-9,trans-11-konjugierte Linolsäure hemmt entzündliche Prozesse in Asthma-Modellen in vitro und in vivo) am Lehrstuhl für Ernährungsphysiologie bei Prof. Dr. Gerhard Jahreis bekam sie am 5. Juni den „Förderpreis 2009 des Institut Danone Ernährung für Gesundheit e. V.“ in Zürich überreicht.

„In meiner Arbeit bin ich der Frage nachgegangen, wie eine bestimmte Milchfettsäure auf die entzündlichen Prozesse bei allergischem Bronchialasthma einwirkt“, berichtet Jaudszus. Dieser Forschungsgegenstand lag nahe, da eine andere Studie gezeigt hatte, dass Vollmilch und Butter Asthma prospektiv verhüten können. Die von Jaudszus untersuchte Fettsäure (cis-9-trans-11-konjugierte Linolsäure) entsteht durch Mikroben, die im Pansen von Rindern leben und deren Verdauung unterstützen. Der Fettsäuregehalt variiert dabei mit der Zusammensetzung des Futters, das die Rinder zu fressen bekommen: Die beste Milch kommt vom traditionellen Bauernhof. Auch kann die Milch ihre positive Wirkung für den Menschen umso mehr entfalten, je höher der Fettanteil in der Milch ist, betont die 30-jährige Ernährungswissenschaftlerin. Obwohl sich ihre Ergebnisse auf eine präventive Wirkung der Milch beziehen, schließen sie potenzielle therapeutische Wirkungen nicht aus.

Der „Förderpreis des Instituts Danone Ernährung für Gesundheit e. V.“ wird seit 2005 jedes Jahr vergeben. Er ist mit 5.000 Euro dotiert und geht an die besten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Bewerben können sich Nachwuchsforscher, die das 35. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und die in den Gebieten Ernährungswissenschaft, Ernährungsepidemiologie, Ernährungsmedizin, Lebensmittelchemie und verwandten Wissensgebieten tätig sind.