Eine Infektion der Atemwege, kann das Risiko erhöhen, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu bekommen. Das berichten Wissenschaftler aus Großbritannien in einer aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift European Heart Journal (2008, Band 29, Seite 96) . „Daher sollten Patienten mit Herz- oder Gefäßkrankheiten unbedingt ihre Medikamente weiter einnehmen, wenn sie sich einen Atemwegsinfekt – und sei es auch nur ein gewöhnlicher Husten oder Schnupfen - eingefangen haben“, empfiehlt Prof. Dieter Köhler vom wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) und Leiter der Lungenklinik Kloster Grafschaft im sauerländischen Schmallenberg.
Für ihre Untersuchung haben Tim Clayton und seine Kollegen die Daten von rund 11.000 Herzinfarkt- sowie 9.000 Schlaganfall-Patienten an der London School of Hygiene & Tropical Medicine ausgewertet. Dabei konnten sie aufzeigen, dass sich nach einer Infektion der unteren Atemwege das Risiko für einen Herzinfarkt um das 2,1-fache und für einen Schlaganfall um das 1,9-fache erhöht - also in etwa verdoppelt. Experten vermuten, dass in der Folge einer Atemwegsinfektion zum einen der Katecholamin-Spiegel und damit der Blutdruck ansteigt und zum anderen das Blut eher verklumpt, was zu mehr Herz- und Gefäßproblemen führen kann. Somit sollten Schmerzen im Brustkorb oder Atemnot, die bei einer Erkältung auftreten, nach Angaben von Prof. Ulrich Lauf vom Universitätsklinikum Homburg an der Saar durchaus auch als ein möglicher Hinweis auf Herz- oder Gefäßprobleme gedeutete werden. Betroffene, die sich einen Infekt eingefangen haben, sollten vorsorglich möglichst viel trinken, um so der stärkeren Verklumpung des Blutes und der damit verbundenen Gefahr eines Gefäßverschlusses entgegen zu wirken.