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Hyposensibilisierung zur Behandlung von Heuschnupfen erspart Gesundheitssystem erhebliche Kosten

Eine spezfische Immuntherapie (SIT oder Hyposensibilsierung) gegen Heuschnupfen hat verschiedene Vorteile: Sie kann nicht nur Asthma verhindern, sondern ist langfristig auch mit geringeren Behandlungskosten verbunden. Und zwar nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen, wie eine aktuelle Studie jetzt gezeigt hat. Darauf weisen die Lungenärzte des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) hin. Weil trotzdem immer noch zu wenige Patienten eine SIT machen, wollen die Lungenärzte sich verstärkt dafür einsetzen, Heuschnupfenpatienten über diese Behandlungsmethode und deren Vorteile besser aufzuklären und sie bei der konsequenten Durchführung der Therapie zu unterstützen.

Unbehandelter Heuschnupfen kann zu einem sog. Etagenwechsel von den oberen in die unteren Atemwege und damit zur Entwicklung eines chronischen Asthmas bronchiale führen. Im Vergleich zu Medikamenten, die nur die Symptome von Heuschnupfen bekämpfen, stellt die spezifische Immuntherapie (SIT oder Hyposensibilisierung) die einzige ursächlich ansetzende Behandlungsmethode von Heuschnupfen dar, weil sie auf das Allergiegeschehen als Ursache abzielt und dabei auch ein Fortschreiten der Erkrankung zum Asthma verhindern kann. Ein weiterer Vorteil dieser Behandlungsmethode ist die Ersparnis von erheblichen Kosten für das Gesundheitssystem, wie jetzt in einer aktuellen Studie aus Kalifornien aufgezeigt worden ist. Darauf weisen die Lungenärzte des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) hin. „Patienten mit frisch diagnostiziertem Heuschnupfen, die sich einer SIT unterzogen, verursachten bereits drei Monate nach Therapiebeginn und während der gesamten Beobachtungsdauer von 18 Monaten weitaus geringere Kosten im Gesundheitswesen als Patienten, die keine SIT erhielten. In der aktuellen Studie wurde die Effektivität und Wirtschaftlichkeit der SIT jetzt auch bei erwachsenen Allergikern nachgewiesen – bei Kindern war das schon bekannt“, erläutert Dr. Andreas Hellmann, Vorstandsvorsitzender des BdP und praktizierender Lungenfacharzt in einer Augsburger Gemeinschaftspraxis. Nach Angabe der Forscher sind die Gesamtkosten pro Patient nach 18 Monaten SIT im Vergleich zur Kontrollgruppe , die keine SIT erhielt, um 30 Prozent gesunken. Die Kosten bei den ambulanten Arztbesuchen seien um rund 800 Dollar pro SIT-Patient gesunken. „Da sich mit der SIT auch viele Asthmaanfälle verhindern lassen, dürfte die Senkung der Kosten langfristig sogar noch deutlicher ausfallen“, betont Hellmann. „Erwachsene haben übrigens im Vergleich zu Kindern den Vorteil, dass sie weniger Therapiesitzungen zur Hyposensibilisierung benötigen – die Therapie dauerte bei ihnen im Mittel 210 Tage, bei Kindern 271 Tage. Leider machen trotz des offensichtlichen Nutzens der Methode immer noch zu wenige Patienten eine SIT, obwohl die Therapie für sie geeignet wäre. Wir Lungenärzte wollen uns deshalb verstärkt dafür einsetzen, Heuschnupfenpatienten über diese Behandlungsmethode und deren Vorteile besser aufzuklären und sie bei der konsequenten Durchführung der Therapie zu unterstützen.“

Quelle: äin-red

Dies ist eine Pressemeldung des Bundesverbands der Pneumologen (BdP). Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.lungenaerzte-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des Patienteninformationsportals der Lungenärzte-im-Netz verlinken.