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Husten-Hotline soll richtige Therapie-Entscheidung unterstützen

Wer unter Husten leidet, kann bei einer kostenlosen Telefon-Hotline erfahren, um welche Art des Hustens es sich wahrscheinlich handelt. Das soll die Beratung in der Apotheke beim Kauf von Hustenmitteln erleichtern. Ein trockener Reizhusten müsste im Gegensatz zu einem verschleimten (produktiven) Husten nämlich ganz anders behandelt werden.

In Herbst und Winter als den Erkältungszeiten leiden viele Menschen unter Husten. Bei der Husten-Hotline Silometer können Betroffene gebührenfrei von November 2011 bis März 2012 eine erste Einschätzung darüber erhalten, unter welcher Husten. sie leiden. Dazu wählen Hustengeplagte die Telefonnummer 0800/0007178 und husten mehrmals aus 30 Zentimeter Entfernung in den Hörer. In wenigen Sekunden errechnet das System automatisch, ob der Anrufer eher unter einem trockenen Reizhusten oder einem produktiven, also einem verschleimten Husten leidet bzw. ob der Husten nicht eindeutig klassifizierbar ist.

Der Silometer wurde bereits letztes Jahr von der Oldenburger Projektgruppe Hör-, Sprach- und Audiotechnologie des Fraunhofer IDMT gemeinsam mit einer Pharmafirma (Boehringer Ingelheim) entwickelt und schon in der vergangenen Erkältungssaison von rund 30.000 Anrufern genutzt. Stefan Goetze, verantwortlich für das Husten-Telefon bei der Fraunhofer-Projektgruppe in Oldenburg, erklärt, wie das Ganze funktioniert: „Wir haben einen PC mit dem Telefonservice verbunden, auf dem ein Erkennungsprogramm installiert ist. Unsere Software analysiert in Echtzeit das akustische Signal, also das Husten des Anrufers, anhand typischer Hustenmerkmale. Diese Merkmale haben wir im Vorfeld durch viele verschiedene Hustenaufnahmen ermittelt. Nun werden diese mit den neuen Signalen des Anrufers verglichen und entsprechend eingeordnet. Auf diese Weise erhalten die Anrufer eine erste Information darüber, um welche Hustenart es sich wahrscheinlich handelt“.

Eine sichere Unterscheidung zwischen trockenem und produktivem Husten ist wichtig, da beide Hustenarten verschieden behandelt werden – nämlich entweder mit einem Hustenstiller oder einem Hustenlöser. „Oftmals wissen Betroffene nicht, unter welcher Art von Husten sie leiden und greifen zum falschen Arzneimittel. Mit der telefonischen Hustenerkennung in Echtzeit bieten wir Betroffenen eine Hilfestellung zur ersten Einschätzung bei der Hustenklassifizierung“, so Jean Bouvain, Marketingleiter CHC Germany bei Boehringer Ingelheim. Allerdings ersetze das Husten-Telefon nicht die kompetente Beurteilung und Behandlung durch einen Arzt oder Apotheker. Die Anrufer sollten sich in jedem Fall fachkundig untersuchen lassen, um die Hustenart zuverlässig einzuordnen und richtig behandeln zu lassen.

Quelle: Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie