Lungenärzte im Netz

Ihre Experten für gesunde Atemwege

Herausgeber:

Heubakterien bergen einen möglichen Impfstoff gegen Allergien

Das Einatmen von Bakteriensporen der im Heu vorkommenden Bakterienart Bacillus licheniformis kann dazu beitragen, typische Asthma-Beschwerden zu verhindern – zumindest im Tierversuch. Das hat ein Wissenschaftler vom Forschungszentrum Borstel (FZB) in seiner Doktorarbeit nachgewiesen, weshalb er jetzt auch für den Deutschen Studienpreis der Körber Stiftung nominiert wurde.

Die Frage, ob frühkindlicher Kontakt zu bakteriellen Sporen aus einer bäuerlichen Umgebung, einen schützenden Effekt auf die Entwicklung von Allergien und Asthma bronchiale hat, stand im Mittelpunkt der Doktorarbeit von Dr. Kay Vogel (29, aus Bünde, Westfalen). In seinen Untersuchungen am Forschungszentrum Borstel (FZB) konnte Vogel zeigen, dass das Einatmen von Bakteriensporen der im Heu vorkommenden Bakterienart Bacillus licheniformis dazu beiträgt, charakteristische Symptome von Asthma im Mausmodell zu verhindern (siehe Journal of Allergy and Clinical Immunology 2008, Band 122/2, Seite 307-312). Ferner werden Zellen des Immunsystems derart beeinflusst, dass ein antiallergisches Signal entsteht, welches die Entstehung allergischer Erkrankungen unterdrücken oder verhindern kann.

Die Doktorarbeit von Kay Vogel wurde von der Universität Lübeck mit summa cum laude (das heißt 1.0) ausgezeichnet und erhielt bereits im Dezember 2008 den Promotionspreis des Kreises Segeberg. Jetzt freut sich das FZB, Leibniz-Zentrum für Medizin und Biowissenschaften, über die Nominierung von Dr. Kay Vogel für den Deutschen Studienpreis der Körber Stiftung im Bereich Natur- und Technikwissenschaften. Insgesamt wurden in diesem Bereich 10 Wissenschaftler zur Endrunde eingeladen. Die Körber Stiftung verleiht den Deutschen Studienpreis jährlich für exzellente Dissertationen von herausragender gesellschaftlicher Bedeutung. Dotiert sind die Spitzenpreise mit jeweils 30.000 Euro in den drei Kategorien – Geisteswissenschaften, Sozialwissenschaften sowie Natur- und Technikwissenschaften. In diesem Jahr hatten sich insgesamt 518 Post-Doktoranden beworben.

„Kay hat eine hervorragende Forschungsarbeit geleistet“, meint Prof. Dr. Otto Holst, Doktorvater und Leiter der Laborgruppe Strukturbiochemie am FZB. „Die Ergebnisse sind ein sehr wichtiger Baustein in der Entwicklung eines potentiellen Allergieimpfstoffes, der zur Prävention von Asthma eingesetzt werden könnte. Wir sind sehr stolz, dass Kay für die Endrunde des Körber Preises nominiert wurde. Das allein ist eine hohe Auszeichnung - auch wenn es schlussendlich nicht zum Spitzenpreis gereicht hat.“