Bei vielen Menschen mit COPD treten Begleiterkrankungen wie z.B. Osteoporose, Depressionen und Herz-Kreislauferkrankungen auf. In der täglichen Praxis fallen auch immer wieder Patientinnen und Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen auf, die zusätzlich unter Harninkontinenz leiden. Harninkontinenz als mögliche Begleiterscheinung chronischer Lungenerkrankungen wurde allerdings bislang in der Wissenschaft kaum beachtet.
Frau Köhler ist in einer Umfrage in Zusammenarbeit mit der „Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland“ und dem „Westdeutschen Lungenzentrum, Ruhrlandklinik, Universitätsklinikum Essen“ der Frage nachgegangen, ob Menschen mit COPD möglicherweise häufiger und stärker von Harninkontinenz betroffen sind. Zu diesem Zweck wurden Patientinnen und Patienten der Ruhrlandklinik mit COPD und zum Vergleich eine weitere Anzahl Patientinnen und Patienten mit Tumorentfernung bei Lungenkrebs zu Symptomen von Harninkontinenz befragt. Parallel dazu lief eine Online-Befragung über die Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland.
Erste Analysen der Umfrage zeigen, dass Harninkontinenz bei Menschen mit COPD deutlich häufiger und bereits im mittleren Alter auftritt, im Vergleich zur Kontrollgruppe der Studie oder zu bekannten Erhebungen in der deutschen Bevölkerung. Definitive Ergebnisse werden auf dem Symposium Lunge 2013 am Samstag, den 12. Oktober 2013 in Hattingen präsentiert.
Des Weiteren wird es im Vortrag auch um folgende Fragen gehen: Was genau ist Harninkontinenz und warum tritt sie auf? Wer ist betroffen? Das lässt sich z.B. anhand einer Checkliste zur Harnkontinenz leicht abklären. Was kann man tun? Spezialisierte Physiotherapie bietet effektive und kostengünstige Prävention und Rehabilitation. Dies kann z.B. eine Beratung zum Trink- und Entleerungsverhalten sowie ein gezieltes Training der Beckenbodenmuskulatur beinhalten. Betroffene sollten außerdem ein Trink- und Miktionstagebuch führen. Nach der medizinischen Abklärung wird empfohlen, täglich selbstständig Beckenbodenübungen durchzuführen. Eine exakte Anleitung dafür kann jede spezialisierte Physiotherapeutin geben.
Quelle: Vortrag von Barbara Köhler, Physiotherapeutin und Dozentin an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) in Winterthur (Schweiz), auf dem 6. Symposium Lunge am Samstag, den 12. Oktober 2013 in Hattingen
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Organisationsbüro Symposium-Lunge 2013
Jens Lingemann
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