Menschen, die unter starkem Sodbrennen bzw. der so genannten Refluxkrankheit (im Englischen auch GERD = gastroesophageal reflux disease genannt) leiden, haben ein erhöhtes Risiko an Asthma bronchiale zu erkranken. Diese Gefahr lässt sich allerdings verringern, indem Betroffene ihr Sodbrennen durch eine Änderung des Lebensstils unter Kontrolle bringen. Dazu raten die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Werne. "Sodbrennen wird meist durch falsche Ernährung, Bewegungsmangel und Übergewicht begünstigt", erklärt Prof. Dieter Köhler vom wissenschaftlichen Beirat der DGP und Ärztlicher Direktor der Lungenfachklinik Kloster Grafschaft im nordrheinwestfälischen Schmallenberg. "Einen solchen Lebensstil kann man aber ändern. Das heißt kleinere Mahlzeiten und nicht zu spät – also mehrere Stunden vor dem Zubettgehen – essen. Normalgewicht halten, regelmäßig Sport treiben oder sich zumindest genügend bewegen und beim Schlafen darauf achten, dass der Kopf leicht erhöht liegt. Außerdem Kaffee und Alkohol besser meiden, zumal beide Stimulanzien auch eine Entspannung des Pförtnermuskels fördern, was die Refluxkrankheit begünstigt."
Immunsystem kann durch chronisches Einatmen von Magensäuretröpfchen entgleisenEtwa 50 bis 90 Prozent der Asthmatiker sind von der Refluxkrankheit betroffen. "Mittlerweile wissen wir, dass Sodbrennen die Entwicklung einer asthmatischen Erkrankung tatsächlich vorantreiben kann", erläutert Köhler. "Bei Patienten mit Reflux wird der Übergang zwischen Magen und Speiseröhre nicht vollständig durch den Pförtnermuskel abgeriegelt, so dass scharfe Magensäure beim Aufstoßen ungehindert in die Luftröhre aufsteigen kann, was die Schleimhäute reizt und stechende Schmerzen verursachen kann. Außerdem können dabei kleinste Tröpfchen Magensäure von den Betroffenen beim Aufstoßen eingeatmet werden, was zu bestimmten Veränderungen des Immunsystems führt, die für eine asthmatische Erkrankung typisch sind. Nach chronischem Inhalieren von Magensäuretröpfchen kann das Immunsystem dann nachweislich soweit entgleisen, dass das Risiko für die Entwicklung eines Asthmas bronchiale erheblich ansteigt", warnt Köhler.
Quelle: äin-red
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