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Guter Marker für Atemwegsentzündung bei COPD

Wasserstoffperoxid (H2O2) in der Ausatemluft kann bei COPD-Patienten anzeigen, wie stark ihre Atemwege entzündet sind bzw. wie stark anti-entzündlich die eingenommmenen Medikamente wirken. Zu diesem Ergebnis kommen Lungenforscher aus Halle-Dölau, die für ihre Arbeit auf der Herbsttagung der Mitteldeutschen Gesellschaft (MDGP) in Magdeburg mit einem Preis ausgezeichnet wurden.

Drei Poster, auf denen Forschergruppen ihre Studienergebnisse präsentieren, wurden auf der Herbsttagung der Mitteldeutschen Gesellschaft (MDGP) am 25.10.2008 in Magdeburg mit Preisen ausgezeichnet. Den ersten Preis erhielt Siegfried Eisenmann, der gemeinsam mit seinen Forscherkollegen vom Krankenhaus Martha-Maria in Halle-Dölau untersucht hat, wie gut sich Wasserstoffperoxid (H2O2) in der Ausatemluft von COPD-Patienten als Entzündungsmarker eignet. H2O2 ist generell ein Marker für oxidativen Stress und Atemwegsentzündungen. Bei Asthmatikern konnten bereits antientzündliche Therapieeffekte anhand des sinkenden Gehalts von H2O2 in der Ausatemluft nachgewiesen werden, nicht jedoch bei COPD-Patienten. Das Team um Eisenmann konnte jetzt anhand des H2O2-Markers nachweisen, dass die Atemwegsentzündung von COPD-Patienten durch eine Therapie mit Kortikoiden beeinflussbar ist.

Untersucht wurden 38 Patienten, die wegen einer akut schlechter gewordenen (exazerbierten) COPD im Krankenhaus behandelt werden mussten, sowie 13 Patienten mit stabiler COPD und 14 gesunde Nichtraucher. Nur ein Teil der COPD-Patienten (76 Prozent mit akut exazerbierter und 70 Prozent mit stabiler COPD) nahm im Rahmen der Therapie auch Kortikoide ein. Bei allen Studienteilnehmern wurde an fünf aufeinander folgenden Tagen die H2O2–Menge in der Ausatemluft gemessen. Ergebnis: Nach einer Behandlung mit Kortikoiden nahmen die H2O2-Werte deutlich ab, während sie bei den Patienten, die keine Kortikoide erhielten, und auch bei den gesunden Nichtrauchern unverändert blieben. Das Absinken der H2O2-Werte war bei den Patienten mit akuter Exazerbation deutlicher ausgeprägt als bei den Patienten mit stabiler COPD. Diesen stärkeren Effekt führen die Forscher darauf zurück, dass Kortikoide bei akut exazerbierten Patienten besonders stark antientzündlich wirken.