„Mit dem Rauchen aufzuhören ist kinderleicht, ich habe es schon hundert Mal geschafft.“ In diesem Zitat Mark Twains spiegelt sich das Dilemma vieler Raucher wider: Trotz mehrfacher Versuche und dem starken Wunsch, das Rauchen aufzugeben, schaffen sie es nicht, davon loszukommen. Leider führen nur drei bis fünf Prozent der Versuche ohne Unterstützung zur langfristigen Rauchfreiheit. Der größte Teil der Raucher wird nach spontanen Aufhörversuchen kurz- oder mittelfristig wieder rückfällig, obwohl nach jüngsten Umfragen mehr als 80 Prozent der Raucher gerne aufhören oder deutlich reduzieren möchten. Mit einer großen, deutschlandweiten Studien unter Federführung der Thoraxklinik-Heidelberg gehen nun Experten aus ganz Deutschland der Frage nach, ob ein kompaktes Angebot zur Tabakentwöhnung hilfreicher ist als die bisher etablierten mehrwöchigen Kurse.
Aus wissenschaftlicher Sicht bietet eine Kombination aus verhaltenstherapeutischer und medikamentöser Unterstützung die beste Chance auf Erfolg. Zwar sind mehrwöchige Kurse von Beratungs- und Entwöhnungszentren etabliert, jedoch nimmt nur ein kleiner Teil der Raucher solche Kursangebote in Anspruch. Für den Großteil gibt es somit nur wenig wissenschaftlich fundierte Unterstützungsmaßnahmen in Deutschland.
Dies war der Ansatz, ein neues Angebot für aufhörwillige Raucher zu entwickeln, das mehr Zuspruch finden soll. Der Kompaktkurs über zwei Termine soll jetzt unter der Leitung der Thoraxklinik-Heidelberg an den Standorten Heidelberg, Stuttgart, München, Chemnitz und Göttingen auf seine Akzeptanz und seine Effektivität hin untersucht werden. Rund 800 Raucher sollen in die Studie eingeschlossen werden, die damit eine der größten zur Tabakentwöhnung in Deutschland sein wird. Teilnehmen können prinzipiell alle Raucher ab 18 Jahre. Die besonderen Ein- und Ausschlusskriterien bespricht das jeweilige Zentrum gerne persönlich mit Interessierten.
Für die „Kurzinterventionsstudie zum Rauchstopp“ (Brief intervention study for quitting smoking = BISQUITS) wird der neue Kompaktkurs im Vergleich zu einem mehrwöchigen Kurs und zu einer kurzen ärztlichen Beratung geprüft. Um eine Vorselektion der Raucher zu vermeiden, werden diese den einzelnen Behandlungen zufällig zugeteilt (sog. Randomisierung).
Gründe für eine Studienteilnahme:
- Gute Chancen auf erfolgreichen Rauchstopp
- Individuelle Betreuung durch das jeweilige Studienzentrum
- Selbsthilfe-Tipps und -Anleitung für alle Teilnehmer
- Telefonische Kontakte zum Studienzentrum
- Messung der Lungenfunktion und des Kohlenmonoxids zu drei Zeitpunkten
- Aufwandsentschädigung nach Abschluss der Studie
- Mithilfe bei der Entwicklung einer neuen, vielversprechenden Methode.
Interessierte Raucher können sich für weitere Informationen oder für die Teilnahme an die lokalen Studienzentren wenden.
Mehr Info unter:
Thoraxklinik- Heidelberg: Priv.-Doz. Dr. med. M. Kreuter
Infotelefon: 06221/396-2888
Email: info@ und ohnekippe.deheidelberg@ bisquits-studie.de
Internet: http://www.bisquits-studie.de
Quelle: Universitätsklinikum Heidelberg