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Grippe-Epidemien mit Hilfe von Google Trends vorhersagen

Nach eigenen Angaben soll die Internet-Suchmaschine Google mittels eines Webtools namens Google Flu Trends aufkommende Grippewellen schneller erkennen können als die Gesundheitsbehörden.

Wo die Influenza sich ausbreitet, häufen sich die Anfragen an Suchmaschinen im Internet mit Suchwörtern, die sich auf die Erkrankung Grippe beziehen. Auch wenn nicht jeder Fragende tatsächlich Grippe hat, könne nach Angaben der Betreiber der Suchmaschine Google die Zahl der Suchanfragen recht genau die Entwicklung der Grippe im Hinblick auf eine Häufung von Grippe-Fällen widerspiegeln. Dieses Prinzip macht sich ein neuartiges Webtool namens Google Flu Trends (www.google.org/flutrends) zu Nutze. Seine Brauchbarkeit und Praktikabilität legt sich im Vergleich mit den Daten der US-Seuchenkontrollbehörde CDC folgendermaßen dar: Der aktuelle Trend lasse sich über Google sogar meist 7 bis 10 Tage früher erkennen als mit den amtlichen Daten. Die Projektinitiatoren hegen daher die Hoffnung, dass die auf diese Weise zu Tage geförderten Informationen dabei helfen können, eine mögliche Grippe-Epidemie möglichst früh zu erkennen und somit auch zahlreiche Menschenleben zu retten.

Zur Erstellung der Ausbreitungsmodelle von Google Flu Trends wurden Hunderte von Mrd. einzelner Suchanfragen seit dem Jahr 2003 ausgewertet. Der Internetkonzern weist in diesem Zusammenhang ausdrücklich darauf hin, dass hierfür das Vertrauen und die Privatsphäre der Nutzer in keinster Weise verletzt worden seien: „Flu Trends kann niemals dazu benutzt werden, einzelne User zu identifizieren, weil wir uns zur Erstellung der Statistiken lediglich auf anonymisiertes Datenmaterial beziehen“, lautet die Begründung von Google. „Die Muster, nach denen wir in den gesammelten Daten suchen, ergeben zudem ohnehin nur in einem größeren Zusammenhang einen Sinn.“

Bislang deckt das Grippe-Frühwarnsystem google.org/flutrends ausschließlich die 50 Bundesstaaten der USA ab. Nach Informationen der New York Times überlegen die Entwickler jedoch, den Dienst auf andere Weltregionen und Krankheiten auszuweiten.