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Gehtraining nach der Reha zu Hause fortsetzen

COPD-Patienten sollten nach Entlassung aus der Reha ihre Trainings-Gehstrecke auch zu Hause täglich zurücklegen. So können sie verhindern, dass die während der Reha erzielte Leistungsfähigkeit wieder verloren geht. Dazu raten die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Werne und geben an, was das Trainingsprogramm umfassen sollte.

Patienten mit chronischer Raucherbronchitis (COPD) können die positiven Effekte einer pneumologischen Rehabilitation länger aufrecht erhalten oder sogar noch verbessern, wenn sie im Anschluss an die Reha zu Hause regelmäßig ein einfaches Gehtraining durchführen. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Werne unter Berufung auf eine aktuelle Studie im Fachjournal Respiration (2008 – DOI: 10.1159/000150315) hin. „Wenn die Patienten zu Hause nicht weitertrainieren, gehen die in der Reha erzielten Verbesserungen der körperlichen Leistungsfähigkeit und Lebensqualität nach und nach zum Teil wieder verloren“, erläutert Dr. Konrad Schultz, Medizinischer Direktor der Klinik Bad Reichenhall der Deutschen Rentenversicherung Bayern Süd und Experte für pneumologische Rehabilitation. „Dem lässt sich allerdings mit einem ganz einfachen Trainingsprogramm gegensteuern, das nach der Entlassung aus der Reha-Klinik zu Hause täglich fortgeführt werden sollte“, betont Dr. Karin Taube, Leiterin der Atem-Reha Hamburg und Mitautorin der genannten Studie im Fachjournal Respiration.

Optimales Trainingspaket für zu Hause

Für ein solches Gehtraining zu Hause wird diejenige Wegstrecke herangezogen, die am Ende des Reha-Aufenthalts vom Patienten innerhalb von 6 Minuten zurückgelegt werden konnte – man spricht auch von der so genannten 6-Minuten-Gehstrecke. „Optimal wäre, wenn die Patienten zu Hause täglich drei Mal 125 Prozent dieser 6-Minuten-Gehstrecke zügig zurücklegen“, erklärt Taube. „Alternativ können sie diese drei Trainingseinheiten auch direkt nacheinander – also an einem Stück - absolvieren. Wenn bei einem Patienten beispielsweise die Wegstrecke in der Reha 400 Meter betrug, ergibt sich daraus ein häuslicher Trainingsumfang von entweder drei Mal 500 Metern oder einmal anderthalb Kilometern pro Tag. Im Lauf der Zeit werden die Betroffenen dann eine deutliche Steigerung ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit, ihrer Lungenfunktionswerte und ihrer Lebensqualität im Vergleich zu nicht trainierenden Patienten feststellen und auch seltener unter Beschwerden wie Atemnot und Müdigkeit zu leiden haben.“

Einüben des Praxisnachsorgeprogramms bereits in der Reha

Nach Ansicht der Lungenärzte sollten die Betroffenen bereits während ihres Aufenthaltes in der Reha ein entsprechendes Praxisnachsorgeprogramm einüben, damit sie es dann zu Hause gleich selbständig fortführen können. „Das ist bisher leider nicht die gängige Praxis, wäre allerdings insbesondere dort erforderlich, wo noch keine ambulanten Nachsorgeprogramme wie zum Beispiel Lungensportgruppen in Wohnortnähe der Patienten angeboten werden“, meint Schultz.