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Gefährdungspotenzial von E-Zigaretten weiterhin unbekannt

E-Zigaretten enthalten zwar weniger Schadstoffe als Tabakrauch, gesundheitlich völlig unbedenklich sind sie deshalb aber nicht, warnen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung.

Nach Angaben der American Lung Association greifen derzeit immer mehr Jugendliche in den USA zu E-Zigaretten - das Dampfen entwickele sich zu einer regelrechten Epidemie unter Jugendlichen (siehe  American Lung Association: 17. Jahresbericht "State of Tobacco Control" vom 30.1.2019). Die Anzahl der Konsumenten von E-Zigaretten an den High-Schools sei im Vergleich zum Vorjahr um 78 Prozent gestiegen! E-Zigaretten enthalten zwar weniger Schadstoffe als Tabakrauch, gesundheitlich völlig unbedenklich sind sie deshalb aber nicht, warnen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung. „Mittlerweile wird auf dem Markt eine Vielzahl unterschiedlicher Typen von E-Zigaretten angeboten, die sich in ihrer Heizleistung und Inhalationsweise unterscheiden, überdies gibt es rund tausend verschiedene Liquids unterschiedlicher Zusammensetzung, die eine Einschätzung des Gefahrenpotenzials erschweren. Sowohl akute als auch chronische Gesundheitsgefahren von E-Zigaretten wurden bisher noch zu wenig untersucht“, erklärt Prof. Dr. Stefan Andreas, Beiratsmitglied der Deutschen Lungenstiftung und Leiter der Lungenfachklinik Immenhausen (Kreis Kassel) sowie des Bereiches Pneumologie (F&L) an der Universitätsmedizin Göttingen.

Belastung durch Passivrauchen von E-Zigaretten-Dampf unklar

Es ist anzunehmen, dass E-Zigaretten-Dampf u.a. auch Schwermetalle, Feinstaub und Krebs auslösende Substanzen enthalten kann. Ob in gesundheitlich schädigenden Mengen, muss erst untersucht werden. Unter bestimmten Betriebsbedingungen - wie z. B. starker Überhitzung - könnte der Dampf Krebs erregende Verbindungen enthalten wie Tabakrauch. „Auch das unfreiwillige Passivrauchen von E-Zigaretten könnte eine gesundheitliche Belastung darstellen, was in Studien untersucht werden sollte“, berichtet Prof. Andreas. Bei Asthmatikern jedenfalls scheint das Einatmen von E-Zigaretten-Dampf die Beschwerden zu verschlimmern und somit zu mehr Asthma-Anfällen zu führen.

Entwöhnungshilfe oder Einstiegsdroge?

Weiterhin ist auch noch nicht sicher, ob E-Zigaretten bei aufhörwilligen Rauchern die Tabakentwöhnung erleichtern können. Einer älteren Studie zufolge sollen nur Raucher, die vollständig auf E-Zigaretten umgestiegen sind und seither konsequent auf das Tabakrauchen verzichten, eine unveränderte Lungenfunktion und möglicherweise weniger Husten und Kurzatmigkeit aufweisen. Andererseits gibt es auch Hinweise darauf, dass E-Zigaretten-Konsum kurzfristig die Lungenfunktion beeinträchtigen und zu einer entzündlichen Reaktion in den Atemwegen führen kann, insbesondere bei Asthmatikern. Darüber hinaus zeigen Raucher, die zusätzlich zu Tabak auch E-Zigaretten konsumieren, die Tendenz, die Anzahl ihrer pro Tag gerauchten Zigaretten zu steigern. Auch bei Jugendlichen könnte der Konsum von E-Zigaretten die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass sie später Tabak rauchen. Neben der Gefahr einer Einstiegsdroge ist auch beim Konsum von E-Zigaretten die Mehrbelastung mit Schadstoffen im Vergleich zu Nichtrauchern in jedem Fall größer. Manche Aromen in den Liquids enthalten z. B. chemische Substanzen, die den Flimmerhärchen in der Atemwegsschleimhaut schaden können und dadurch deren Selbstreinigungsfunktion beeinträchtigen. „Ein harmloses Life-Style-Produkt sind E-Zigaretten also definitiv nicht. Deshalb sollte alles versucht werden, um den Einstieg bei Jugendlichen zu verhindern“, resumiert Prof. Andreas.  

Was ist das Anliegen der Deutschen Lungenstiftung?

Der Deutschen Lungenstiftung liegt insbesondere die Förderung von Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet der Lungen- und Atemwegserkrankungen (Pneumologie) am Herzen. Deshalb investiert die Stiftung einen guten Teil der eingehenden Spenden in die pneumologische Forschung und in die öffentliche Aufklärung über lungenfachärztliche Themen.

Quellen:

Quelle: äin-red

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