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Für Studie über Lungenkrankheit COPD werden noch Teilnehmer gesucht

An der deutschlandweiten Untersuchung COSYCONET können Patienten teilnehmen, bei denen eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) festgestellt wurde, sowie Raucher, die unter Symptomen wie chronischem Husten, Auswurf und Atemnot (AHA-Symptomatik) leiden. Neue Medikamente werden im Rahmen der Studie nicht erprobt. Die Teilnehmer können von verschiedenen Untersuchungen profitieren, die mit modernsten Methoden durchgeführt werden.

Unter einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) leiden in Deutschland etwa vier Millionen Menschen, Tendenz steigend. COPD ist eine Lungenerkrankung, bei der Patienten nach und nach die Fähigkeit zum Atmen verlieren. Sie ist durch zunehmend verstopfte beziehungsweise verengte Bronchien mit oder ohne überblähtes Lungengewebe (Lungenemphysem) gekennzeichnet. „Die COPD wird heute längst nicht mehr als eine reine Erkrankung der Lunge betrachtet. Die meisten Patienten leiden gleichzeitig unter anderen Krankheiten wie beispielsweise Herzschwäche, Diabetes, Osteoporose oder Krebs“, berichtet PD Dr. Sven Gläser von der Unimedizin Greifswald. „Diese Begleiterkrankungen stellen uns bei der Behandlung von Patienten mit COPD diagnostisch und therapeutisch vor große Herausforderungen.“

In Deutschland existiert bislang keine Datenbasis, die es ermöglicht, den Verlauf der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung COPD im Detail zu untersuchen. Experten vermuten, dass bei Entstehung und Verlauf der COPD sowohl lokale als auch systemische entzündliche Prozesse eine Rolle spielen. Auch die Tatsache, dass COPD häufig zusammen mit anderen Erkrankungen, beispielsweise des Herz-Kreislaufsystems, auftritt, bedarf einer näheren Untersuchung. Es ist nämlich nicht klar, in welcher Weise der Verlauf der COPD von diesen anderen Erkrankungen abhängt oder sogar durch sie bestimmt ist.

An der ersten, übergreifenden großen Studie in Deutschland (COSYCONET) wird sich auch die Universitätsmedizin Greifswald beteiligen. Gesucht werden Patienten, bei denen eine COPD festgestellt wurde, sowie Raucher, die unter Symptomen wie chronischem Husten, Auswurf und Atemnot (AHA-Symptomatik) leiden. Die freiwilligen Teilnehmer sollten 40 Jahre oder älter sein. „Deutschlandweit sollen 3.500 Patienten für die Studie gewonnen werden“, sagt Gläser.

In der Studie COSYCONET sollen Daten zur COPD und den verschiedenen Begleiterkrankungen gesammelt werden. Innerhalb eines Zeitraumes von 18 Monaten werden die Teilnehmer insgesamt dreimal gründlich untersucht. Festgestellt werden dabei der allgemeine Gesundheitszustand, der Schweregrad und die Entwicklung der COPD sowie der Zusammenhang mit bestehenden Begleiterkrankungen. Finanziert wird diese Studie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. „Von den Ergebnissen versprechen wir uns neuartige und praxistaugliche Konzepte für die Vorbeugung, Diagnostik, Verlaufskontrolle und Therapie“, betont Gläser. „Insofern würden wir uns über eine rege Teilnahme von Betroffenen freuen.“

Es handelt sich bei der deutschlandweiten Untersuchung um eine langfristig angelegte Beobachtungsstudie mit Verlaufskontrolle. Neue Medikamente werden im Rahmen der Studie nicht erprobt. Bis Ende des Jahres 2013 werden Patienten aufgenommen. Die Teilnehmer profitieren von den verschiedenen Untersuchungen, die mit modernsten Methoden durchgeführt werden. Die Ergebnisse stehen nicht nur den Wissenschaftlern, sondern auch unmittelbar den Patienten zur Verfügung. Der betreuende Lungenfacharzt oder Hausarzt kann diese Befunde in die Therapie mit einfließen lassen.

Interessierte Patienten können sich in der Klinik für Innere Medizin B unter den Telefonnummern 03834-86 800 70 und 0151-121 54 392, alternativ auch unter der E-Mail cosyconet@noSpam.uni-greifswald.de melden.

Quelle: Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald