Warnhinweise auf Zigaretten-Verpackungen sollten um den Hinweis ergänzt werden, dass Raucher früher ihre Zähne verlieren. Dafür plädiert die Initiative proDente e.V. anlässlich des Welt-Nichtrauchertages am 31. Mai 2008. „Raucher sind gefährdeter als Nichtraucher an einer schweren Zahnfleischentzündung zu erkranken“, erläutert Dirk Kropp, Geschäftsführer der Initiative proDente e.V.
Das Problem ist, dass Menschen, die rauchen, offenbar erst viel später als Nichtraucher bemerken, dass sie an einer Entzündung des Zahnhalteapparates leiden. Der Grund dafür ist, dass Zahnfleischbluten – ein Warnsignal für eine beginnende Parodontitis – bei Rauchern oft ausbleibt. Das Blutgefäß verengende Nikotin kann nämlich auch in die feinen Blutgefäße des Zahnfleischs vordringen, so dass auch dort das Gewebe nicht mehr normal durchblutet wird. „Daher weisen die meisten Raucher nach außen hin keine sichtbaren Entzündungen des Zahnfleisches auf - in der Tiefe geht der Knochenabbau aber weiter“, warnt Prof. Dr. Noack von der Universität Köln.
Problematisch ist Rauchen aber auch, wenn Zahnimplantate eingesetzt werden sollen, da das Zahnfleisch aufgrund der Nikotinwirkung nur mehr mangelhaft mit Sauerstoff und anderen Nährstoffen versorgt wird. In der Folge können sich dann schädliche Bakterien vermehrt ansiedeln und Entzündungen auslösen. Somit wird der Einheilungsprozess nach einer Operation bei Rauchern deutlich erschwert. Oft sogar scheitere die gesamte Implantation, weil die betroffenen Patienten nicht vom Glimmstängel lassen können. Experten fordern daher, dass Raucher sowohl vor dem Eingriff als auch danach eine Zigarettenpause einlegen. Bereits drei Wochen vor einer Operation mit Zahnimplantaten sollten Raucher auf Zigaretten verzichten. „Auch nach dem Eingriff sollten die Glimmstängel für sechs Wochen Tabu sein", fordert Kropp.