Zu früh geborene Kinder – das betrifft ungefähr zehn Prozent aller Babies hierzulande - sind im Falle einer Infektion mit der Schweinegrippe besonders gefährdet. Darauf machen die Lungenärzte des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) in Heidenheim aufmerksam. „Vor allem bei Kleinkindern kann der Schweinegrippe-Erreger H1N1 auch die tieferen Atemwege befallen und z.B. eine Lungenentzündung verursachen“, erläutert Dr. Michael Barczok, Vorstandsmitglied des BdP und praktizierender Pneumologe im Lungenzentrum Ulm. „Das ist für Frühchen besonders gefährlich, weil bei ihnen die Lunge noch gar nicht ausgereift ist. Eltern sollten daher einen Arztbesuch mit ihren Frühgeborenen in einer Praxis mit vollen Wartezimmern tunlichst vermeiden, um eine potenzielle Ansteckung mit Schweinegrippe zu verhindern, und stattdessen den Arzt lieber um einen Hausbesuch bitten. Außerdem sollten nicht nur Pflegepersonal und Ärzte, sondern auch Eltern und Besucher vor jedem Kontakt mit dem Kind sich immer gründlich die Hände desinfizieren.“
Mehr trockener Husten bei Asthmatikern nach der Impfung möglich, aber behandelbarWährend Frühchen noch nicht gegen Schweinegrippe geimpft werden können, wird Asthmatikern und anderen chronisch Kranken grundsätzlich zu einer Impfung geraten, da sie zu den Risikogruppen zählen. „Beim Impfstoff gegen die Schweinegrippe besteht kein erhöhtes , betont Barczok. „Lokale Nebenwirkungen wie Hautrötungen um die Einstichstelle, Schwellungen, Verhärtungen und lokale Schmerzen sind zwar möglich, aber selten. Auch lassen sich solche Beschwerden durch Kühlen lindern. Nach einigen Tagen verschwinden sie dann von selbst. Menschen mit allergischem Asthma können allerdings etwas stärker unter der so genannten unspezifischen bronchialen Hyperreaktivität leiden, die sich als trockener Husten bemerkbar macht. Hält dieser nicht länger als 24 Stunden an, reicht das Inhalieren von bronchialerweiternden Sprays. Dauern die Beschwerden länger an, ist ein Kortisonpräparat zum Inhalieren zu empfehlen.“
Vorsicht bei Allergie gegen HühnereiweißBei Patienten mit Neurodermitis kann sich vereinzelt nach einer Impfung innerhalb von 24 bis 48 Stunden die Hautentzündung verstärken. „Hintergrund ist die durch die Impfung ausgelöste und daher gewünschte Reaktion des Immunsystems", erklärt Barczok. „Bei Bedarf helfen dann Antihistaminika oder Kortison-Cremes. Nur wer auf Hühnereiweiß allergisch ist, sollte nach einer Impfung mindestens für eine halbe Stunde vom Arzt überwacht werden, da es bei dieser Gruppe von Allergikern in seltenen Fällen zu akuten Reaktionen bis hin zu einem allergischen Schock kommen kann“, warnt Barczok. Das wäre aber nur dann der Fall, wenn mit einem in Hühnereiern gezüchteten Serum geimpft wird. Wenn das Serum auf Zellkulturen gewonnen wurde, ist es hingegen frei von Hühnereiweiß.