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Frauen trifft es offenbar härter

Frauen scheinen stärker unter den Auswirkungen einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung zu leiden als Männer – zu diesem Ergebnis kommt eine US-Studie, die kürzlich auf der Konferenz der American Thoracic Society in San Diego vorgestellt wurde.

Frauen, die eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) haben, geht es offenbar schlechter mit ihrer Krankheit als männlichen Patienten. Zu diesem Ergebnis, das kürzlich auf der internationalen Konferenz der „American Thoracic Society“ vorgestellt wurde, kommen US-Wissenschaftler um Claudia Cote von der University of South Florida in Tampa. Sie hatten 85 Frauen und 95 Männer mit dem gleichen COPD-Schweregrad (der nach den GOLD-Leitlinien eingeteilt wird) verglichen und stellten fest, dass die weiblichen Patienten erheblich jünger waren als die männlichen. Außerdem litten die Frauen unter einer geringeren Lungenfunktion, hatten mehr Probleme beim Atmen und schätzten ihre eigene Lebensqualität schlechter ein als die Männer. Überdies fiel bei ihnen der BODE-Index geringer aus, der auch Faktoren wie den Ernährungszustand, physische Belastbarkeit und Überlebensaussichten berücksichtigt.

Das Ergebnis stimmt gut mit der Beobachtung überein, dass die Todeshäufigkeit unter COPD-Patientinnen generell größer ist als unter Patienten, meinen die Forscher. Über die Gründe, warum es Frauen mit COPD schlechter ergeht als Männern, kann aber bisher nur spekuliert werden. Die Tatsache, dass die Krankheit bei Frauen häufiger nicht erkannt bzw. falsch diagnostiziert wird als bei Männern und dass Frauen zumindest in den USA weniger guten Zugang zu medizinischer Versorgung hätten, dürfte aber eine Rolle spielen, so Cote.

Quelle: Internationale Konferenz der „American Thoracic Society” ATS 2006: präsentiert am 22.05.2006.
Zusammenfassung (abstract)