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Flugeinschränkungen können Grippewelle verzögern

Nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 in den USA hat sich die gewöhnlich im Februar zum Höhepunkt kommende, jährliche Grippewelle um etwa zwei Wochen verspätet. Flugzeuge scheinen insofern eine bedeutende Rolle bei der Verbreitung von Grippeviren zu spielen.

Wegen den Flugeinschränkungen nach den Anschlägen vom 11.September 2001 in den USA hat sich der Höhepunkt der jährlichen Grippewelle um fast zwei Wochen verschoben. Das haben britische Forscher der “Health Protection Agency” in London festgestellt, wie sie im Fachblatt PLoS Medicine berichten. Flugtransporte dürften insofern bei der jährlichen Ausbreitung der Grippe (in den USA, aber auch anderswo) eine bedeutende Rolle spielen, vermuten die Wissenschaftler. Nach dem 11. September waren Flüge zum Teil gestrichen worden. Zudem stiegen viele Reisende aus Furcht und wegen der massiven Sicherheitskontrollen auf andere Transportmittel um.

Die Forscher um Ben Cooper hatten die jährliche Zahl von Grippeerkrankungen und Lungenentzündungen zwischen 1996 und 2005 mit dem Passagieraufkommen im selben Zeitraum verglichen. Sie entdeckten, dass die Grippewelle jeweils etwa zwei Wochen nach dem Ausbruch ihren Höhepunkt im Schnitt um den 17. Februar erreichte. Im Frühjahr
2002 kam es dazu allerdings 13 Tage später, das heißt, erst am 2. März.

Quelle: PLOS Medicine (2006), Band 3, Ausgabe 6
Zusammenfassung (abstract)