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Fitnesstraining kann Raucherentwöhnung deutlich erleichtern

Insbesondere männliche Jugendliche, die das Rauchen aufgeben wollen, können ihren Erfolg bei der Raucher-Entwöhnung deutlich verbessern, wenn sie eine zusätzliche Fitnessberatung erhalten. Sie sollten daher den Nikotinentzug mit einem Fitnessprogramm koppeln - das kann ihnen die Entwöhnung erleichtern. Dazu raten die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung e.V. (DLS).

Jugendliche Raucher, die von der Zigarette loskommen wollen, sollten die Entwöhnung mit einem Fitnessprogramm koppeln. Das kann ihnen den Verzicht auf das Rauchen erleichtern. Dazu raten die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung e.V. (DLS) in Hannover. „Raucherentwöhnungs-Programme bei Schülern sind offenbar am erfolgreichsten, wenn gleichzeitig eine Sportberatung mit Anregungen für Fitness und Gesundheit angeboten wird“, erläutert Prof. Harald Morr, Vorstandsvorsitzender der DLS. Das hat eine aktuelle Studie von Forschern der West Virginia University School of Medicine mit 233 Jugendlichen im Alter von 14 bis 19 Jahren, die mit dem Rauchen aufhören wollten, aufgezeigt (siehe Pediatrics 2011, Band 128/4, Seite 801 - 811). Dabei scheinen insbesondere die männlichen Jugendlichen von einer zusätzlichen Motivation zu mehr Fitness während der Tabakentwöhnung zu profitieren. „Während die Mädchen im Vergleich zu den Jungs generell etwas erfolgreicher beim Aufgeben des Rauchens waren, konnten Jungen, die eine zusätzliche Fitnessberatung erhielten, ihren Erfolg bei der Raucher-Entwöhnung deutlich verbessern“, berichtet Morr.

Sportliche Leistungen motivieren doppelt

Das immer wieder aufflackernde Verlangen von Rauchern nach Zigaretten können sportliche Aktivitäten offenbar reduzieren. „Sport scheint die Begierde der Nikotinabhängigen nach Zigaretten zu vermindern“, erklärt Morr. „Dadurch verringert sich die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls, was die Erfolgsaussichten erhöht, auch langfristig auf Zigaretten zu verzichten. Gleichzeitig lässt sich durch regelmäßiges Ausdauertraining wie Radfahren, Schwimmen oder Joggen auch die Atemleistung langsam aber merklich verbessern, die ja durch chronischen Tabakkonsum zunehmend in Mitleidenschaft gezogen wird und schwindet. Der Zuwachs an Fitness – mit dem Bewusstsein, rein körperlich, aber auch atemtechnisch wieder mehr sportliche oder auch alltägliche Leistungen erbringen zu können - scheint aufhörwillige Exraucher also doppelt zu motivieren. Nebenbei hat sportliche Betätigung bei vernünftiger Ernährung natürlich auch den vorteilhaften Effekt, einer möglichen Gewichtszunahme entgegen zu wirken, von der viele Exraucher zumindest vorübergehend betroffen sind, wenn sie die gewohnten Zigaretten z.B. mit Süßigkeiten zu ersetzen suchen. Regelmäßiger Sport bei der Raucherentwöhnung kann damit aus vielerlei Gründen nur wärmstens empfohlen werden.“