Asthmatiker sollten Federbetten gegenüber synthetischem Bettzeug bevorzugen. Das raten die Lungenärzte des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) in Hildesheim unter Berufung auf eine aktuelle Veröffentlichung in der Fachzeitschrift Journal of Asthma (2009, Band 46/1, Seite 64-66). „Bettdecken, die mit echten Federn anstelle von synthetischem Material gefüllt sind, enthalten weniger Beta-Glucan“, erläutert Dr. Michael Barczok, Vorstandsmitglied des BdP und praktizierender Lungenfacharzt im Lungenzentrum Ulm. „Das Polysaccharid Beta-Glucan kommt in der Zellwand von Hefen und anderen Pilzen vor und macht einen beträchtlichen Teil – nämlich circa 60 Prozent - ihres Zellgewichts aus. Diese Substanz wirkt proinflammatorisch – das heißt entzündungsfördernd, was für Asthmatiker mit ihren vorübergehend oder dauerhaft entzündeten Bronchien ein Problem darstellen kann. Denn Beta-D-Glucan aktiviert die so genannten Makrophagen – das sind die Fresszellen des Immunsystems, die körperfremde Organismen wie Bakterien, Viren, mutierte Zellen etc. erkennen und dann zerstören, indem sie diese Fremdkörper umschließen und verdauen. Als Makrophagen-Beschleuniger stimuliert Beta-D-Glucan gleichzeitig allerdings auch die Bildung von Antikörpern und weiteren Zellen des Immunsystems, was für Patienten mit einem allergischen Asthma und somit übersteigerten Immunreaktionen problematisch sein kann.“
Auch Matratzen nach 5 Jahren stark belastetForscher von der University of Otago im neuseeländischen Wellington haben Teppichböden, Matratzen, Bettdecken und Kopfkissen in 35 häuslichen Schlafzimmern auf ihren Beta-Glucyan-Gehalt untersucht und festgestellt, dass dieser in Synthetikbettdecken das Sieben- bis Achtfache im Vergleich zu Federbetten beträgt. „Auch vor Matratzen, die älter als fünf Jahre sind, ist zu warnen, da sie etwa dreimal so viel Beta-Glucan wie neuere Bettpolster enthalten. Für Asthmatiker ist es insofern empfehlenswert, sich spätestens nach 5 Jahren eine neue Matratze zuzulegen“, rät Barczok.