Das Europäische Referenznetzwerk für Seltene Krankheiten des respiratorischen Systems (ERN-LUNG) kann mit seiner Arbeit beginnen: Die Fördervereinbarung mit der EU-Kommission wurde Ende Juni unterzeichnet, teilt die Universitätsklinik Frankfurt mit. Das groß angelegte EU-Projekt, das in Frankfurt koordiniert wird, setzt sich für die Verbesserung der Vorbeugung, Diagnose und Behandlung von seltenen und/oder komplexen Lungen- sowie Atemwegserkrankungen ein.
Dazu engagieren sich die Projektpartner – ausgewiesene Experten in ganz Europa – für eine flächendeckende Verbesserung der Patientenversorgung durch Entwicklung von Diagnose- und Therapiestandards sowie Fortbildung und Forschung. „Unser Ziel ist es, Exzellenz bei der Versorgung und Forschung zugunsten der von seltenen Atemwegs- und Lungenerkrankungen betroffenen Patienten zu sichern und zu fördern“, wird Prof. T.O.F. Wagner vom Frankfurter Universitätsklinikum, Koordinator des Netzwerks, in der Mitteilung zitiert. Prof. Marc Humbert, stellvertretender Koordinator vom Hôpital Bicètre in Paris, fügt hinzu: „Unsere Vision ist es, der europäische Knotenpunkt für das Wissen zu solchen Krankheiten zu sein und die Erkrankungslast und -Sterblichkeit bei Menschen aller Altersstufen zu verringern.“
Die gegenwärtig verfügbaren Versorgungskonzepte für Patienten mit seltenen Lungenerkrankungen sind nicht ausreichend und meist mit hohen Kosten verbunden. Durch ERN-LUNG bekommen die Patienten Zugang zu einem optimierten Behandlungsansatz und können ein besseres Verständnis ihrer Erkrankung entwickeln. Insgesamt besteht das Netzwerk derzeit aus 60 Zentren in zwölf europäischen Ländern und ist in neun Subnetzen organisiert.
Quelle: Ärztezeitung vom 11.7.17