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Es ist nie zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören

Bringt es Lungenkrebs-Patienten etwas, wenn sie noch kurz vor ihrer Lungenoperation das Rauchen aufgeben? Diese Frage haben belgische Forscher untersucht und dabei festgestellt, dass sich deren Überlebenszeit tatsächlich verlängert.

 

Lohnt es sich, nach der Diagnose „ noch das Rauchen aufzugeben? Dieser Frage ist ein Forscherteam um Sardari Nia von der Universitätsklinik im belgischen Antwerpen nachgegangen. Sie stellten fest, dass Lungenkrebs-Patienten zu jedem Zeitpunkt davon profitieren, wenn sie das Rauchen vor ihrer Lungenoperation aufgeben – selbst wenn sie erst kurz zuvor noch abstinent werden sollten. An der Untersuchung, deren Ergebnisse in der Fachzeitschrift Lung Cancer veröffentlicht wurden, nahmen 311 Patienten mit einem nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom im Alter zwischen 36 bis 87 Jahren teil. 54% von ihnen rauchten zum Zeitpunkt des operativen Eingriffs, 8% hatten nie geraucht, 26% hatten vor der Krebsdiagnose mit dem Rauchen aufgehört und 11% hatten sich nach der gestellten Diagnose, aber noch vor der Operation gegen das Rauchen entschieden.

Aussichten auf eine längere – und eine länger krankheitsfreie - Überlebenszeit
Es stellte sich heraus, dass es drei unabhängige Faktoren gibt, welche die Überlebensaussichten von Lungenkrebspatienten verschlechtern: ein fortgeschrittenes Alter, die Bildung von Lymphknoten-Metastasen und das Rauchen. Im Gegensatz zu Rauchern war die Prognose für Nicht-Raucher und Patienten, die vor der Diagnose oder kurz vor der Operation vom Rauchen abgekommen waren, deutlich besser: Sie verlängerten nicht nur ihre Überlebenszeit insgesamt, sondern auch die krankheitsfreie Zeitspanne nach der Operation. Wer hingegen weiterrauche - so warnen die Autoren der Studie – vermindere nicht nur seine Lebensdauer insgesamt, sondern auch seine Lebensqualität in der verbleibenden Zeit.

Quelle: Pneumologie 10 (Oktober 2005), S.673
Zusammenfassung (abstract)