Pilzinfektionen sind eine häufige, unerwünschte Nebenwirkung von Inhalationsmedikamenten gegen Asthma bronchiale und andere Lungenerkrankungen, die allerdings leicht vermieden werden kann. Darauf machen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Werne aufmerksam. „Rund 40.000 Asthmatiker erlitten im letzten Jahr nach Angaben des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts aufgrund des Inhalierens eines corticosteroidhaltigen Asthmamittels eine Pilzinfektion im Mund, die medikamentös behandelt werden musste“, berichtet Dr. Josef Lecheler, ärztlicher Direktor im CJD Asthmazentrum Berchtesgaden. „Solche Pilzinfektionen werden begünstigt, wenn sich Partikel des Arzneimittels auf der Mundschleimhaut absetzen und dort die Immunabwehr herabsetzen. Dies lässt sich aber verhindern, wenn der Patient nach dem Inhalieren stets seinen Mund mit Wasser ausspült oder aber unmittelbar vor einer Mahlzeit inhaliert.“
Kostenlose Demofilme im Internet zeigen die richtige InhalationstechnikUm das Infektionsrisiko zu verringern, ist auch eine korrekte Inhalationstechnik entscheidend. „Je nach Medikament kann sich die zum Inhalieren erforderliche Technik aber unterscheiden“, betont Dr. Lecheler. „Treibgasbetriebene Dosieraerosole müssen z.B. tief und langsam eingeatmet werden, Pulverinhalatoren erfordern demgegenüber ein rasches, tiefes Einatmen, weil die Freigabe des Wirkstoffes durch den Atemzug ausgelöst wird. Schließlich kann ein Medikament die gewünschte Wirkung nur dann voll entfalten, wenn es in ausreichender Menge auch dort ankommt, wo es wirken soll – nämlich im Bronchialsystem der unteren Atemwege. Entsprechende Schulungsangebote, um die jeweils richtige Technik zu erlernen, sind daher sehr sinnvoll, kommen im Praxisalltag aber leider oft zu kurz. Deshalb haben wir im CJD Asthmazentrum Berchtesgaden Demonstrationsfilme erstellt, die die richtige Handhabung von verschiedenen Inhalationsgeräten zeigen. Diese Filme stellen wir auch im Internet auf www.lungenaerzte-im-netz.de frei zugänglich und kostenlos zur Verfügung. Das ermöglicht den Patienten, die richtige Inhalationstechnik und das Vermeiden von Fehlern auch von zu Hause aus zu erlernen.“