Kinder mit Asthma sind nach einer Infektion mit Influenza-Viren durch schwerwiegende Komplikationen bedroht. Darauf machen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung (DLS) aufmerksam und raten asthmatischen Kindern zu einer Schutzimpfung gegen Grippe, die alljährlich aufgefrischt werden sollte. „Eine aktuelle US-Studie (siehe Pediatrics 2011, Band 128/1, Seite 27-32) hat erneut aufgezeigt, dass gut ein Drittel der jungen Patienten, die bei Influenza wegen nachfolgender Lungenentzündung im Krankenhaus behandelt werden mussten, Asthmatiker sind“, berichtet Prof. Harald Morr, Vorstandsvorsitzender der DLS. „ Grippeviren machen Atemwege und Lungenbläschen krank - also genau diejenigen Körperbereiche, die beim Asthma ohnehin schon vorgeschädigt sind. Und das erleichtert dann Bakterien, in die empfindlichen Zellen der Atmungsorgane einzudringen, sodass es zu einer bakteriellen Zweitinfektion kommt. Das bei Asthmatikern bereits geschwächte Immunsystem ist mit dieser Doppelinfektion von Influenzaviren und Bakterien schlichtweg überfordert. Folgen dieser Situation sind lebensgefährliche Komplikationen mit schweren Asthmaanfällen und ausgeprägten Lungenentzündungen, mitunter auch ein Atemversagen, so dass intensivmedizinische Maßnahmen im Krankenhaus erforderlich werden“, erläutert der Lungenexperte.
Schutzimpfung bietet besten Schutz vor KomplikationenTatsächlich sind die meisten Todesfälle bei Kindern infolge der saisonalen Grippe nicht auf die Virusinfektion an sich, sondern auf bakterielle Sekundärinfektionen zurückzuführen. „Da Kinder mit Asthma als ausgesprochene Risikopatienten gelten, ist ihnen ab einem Alter von sechs Monaten eine alljährliche Schutzimpfung gegen Grippe dringend zu empfehlen“, betont Morr. „Die Impfung ist gut verträglich, muss aber jährlich aufgefrischt werden, da ihre Schutzwirkung mit der Zeit nachlässt und die Grippeviren sich immer wieder ändern. Kindern mit Asthma wird vom 2.Lebensmonat an neben der Grippeschutzimpfung außerdem eine Schutzimpfung gegen die Erreger der Lungenentzündung (Pneumokokken) empfohlen, die gleichfalls gut verträglich ist. Ihr Vorteil: sie muss nur alle fünf Jahre wiederholt werden.“
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