Das Lungenemphysem ist eine chronisch-obstruktive, fortschreitende Lungenerkrankung, die vornehmlich durch Rauchen verursacht zu zunehmender Atemnot mit Husten und Auswurf führt, wobei der Gasaustausch aufgrund einer Überblähung und Zerstörung der Lungenbläschen zunehmend gestört ist. Patienten mit einem Lungenemphysem im Anfangsstadium, die über zehn Jahre hinweg regelmäßig (an drei oder mehr Tagen pro Woche) Aspirin eingenommen haben, weisen bei der Computertomografie (CT) weniger durch Überblähung (Emphysem) zerstörte Lungenbereiche auf als Patienten, die kein Aspirin eingenommen haben. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher des Columbia University Medical Center in New York, die ihre Studienergebnisse vor kurzem auf der Jahreskonferenz der American Thoracic Society (siehe ATS 2015, Poster Board 1022, Abstract Nr. 69159) präsentierten, die vom 15.-20.5. in Denver stattfand. Dieser durch Aspirin vermittelte Unterschied hielt auch nach Überprüfung auf mögliche zusätzliche Einflussfaktoren - wie das Ausmaß des Zigarettenkonsums, Bluthochdruck, Alter und Geschlecht der Patienten - stand.
Möglicherweise kann Aspirin (Acetylsalicylsäure) durch eine Aktivierung der Blutplättchen (Thrombozyten) und aufgrund seiner entzündungshemmenden Wirkung dazu beitragen, das Fortschreiten eines Lungenemphysems abzubremsen, meint Erstautor Dr. Carrie Aaron. Dies müsse jetzt näher untersucht werden, bevor Empfehlungen ausgesprochen werden könnten – schließlich hat Acetylsalicylsäure ja auch unerwünschte Nebenwirkungen wie z.B. eine erhöhte Blutungsgefahr aufgrund Hemmung der Blutgerinnung. Empfindliche Menschen reagieren auch mit Reizungen der Magen- und Darmschleimhaut sowie Sodbrennen. Eine längerfristige Einnahme von Aspirin kann außerdem zu Schwindel, Übelkeit, eingeschränktem Hörvermögen, Sehstörungen und Ohrensausen führen.