Bei neun von zehn Patienten mit einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) ist Zigarettenrauchen das Grundübel für ihre Erkrankung. Auch in fortgeschrittenen Krankheitsstadien steht die Raucherentwöhnung daher an erster Stelle. Gleichzeitig sollte auch eine medikamentöse Behandlung mit so genannten Bronchodilatatoren erfolgen, um Beschwerden wie Atemnot zu verringern und dem Patienten seine alltäglichen Aktivitäten zu erleichtern. Als besonders wirksam hat sich nun in mehreren Studien der Arzneistoff Triotropium erwiesen: Er braucht nur einmal täglich inhaliert zu werden, um für rund 24 Stunden eine Entspannung und Erweiterung der verengten Atemwege zu erreichen. Dadurch werden die Lungenfunktionswerte des Patienten verbessert und die für COPD typische Lungenüberblähung verringert. Dies wiederum vermindert das Gefühl von Luftnot nicht nur subjektiv für den Patienten.
Mehr Belastbarkeit und Lebensqualität
Wie eine Studie, die im European Respiratory Journal bereits 2004 veröffentlicht wurde, an 187 COPD-Patienten zeigte, können sich die Studienteilnehmer schon am ersten Behandlungstag mit Triotropium um zehn Prozent länger auf einem Fahrradergometer belasten als vor der Behandlung. Nach einer sechswöchigen Therapie mit Triotropium steigert sich ihre Belastungsfähigkeit auf 20 Prozent. Parallel dazu verringert sich die Lungenüberblähung nach sechs Wochen um etwa 240 ml.
Die durch Triotropium ermöglichte, größere Belastbarkeit bedeutet für die betroffenen Patienten zweifellos mehr Lebensqualität, was eine weitere Studie, die dieses Jahr in Chest publiziert wurde, bestätigt: Hier bekamen 93 COPD-Patienten Triotropium 5 Wochen vor, 8 Wochen während und 12 Wochen nach einem speziellen Trainingsprogramm verabreicht. Die Untersuchung ergab, dass der Anstieg der Belastungszeit der Patienten im Mittel um 62% größer war, wenn sie zusätzlich zum Trainingsprogramm Triotropium eingenommen hatten – im Vergleich zu denjenigen, die ausschließlich das Trainingsprogramm mitgemacht hatten.
Quellen:
- Der Kassenarzt 18, S.34 (2005)
- Pneumologie 9, S.670 (2005)
- European Respiratory Journal 23:832-840 (2004)
- Chest 127:809-817 (2005)