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E-Zigaretten werden häufiger ausprobiert als vor zwei Jahren

Der Prozentsatz der Menschen in Deutschland, die E-Zigaretten ausprobieren, ist von sechs Prozent im Jahr 2012 auf heuer neunzehn Prozent gestiegen. Dennoch raucht offenbar kaum jemand E-Zigaretten regelmäßig. Das geht aus einer aktuellen GfK-Umfrage im Auftrag des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) hervor.

Praktisch jeder in Deutschland kennt E-Zigaretten und fast zehn Prozent der 16- bis 19-Jährigen probieren sie auch aus – das sind etwa so viele, wie in dieser Altersgruppe Tabakzigaretten rauchen. Es sind auch vor allem Verzicht auf das Rauchen die sich für die E-Zigarette interessieren: Rund ein Viertel der 16- bis 39-jährigen Raucher probiert sie zumindest einmal aus, dauerhaft verwendet sie allerdings nur weniger als ein Prozent der Raucher. Im Jahr 2014 wurden E-Zigaretten in Deutschland seltener für einen Rauchstopp verwendet als Nikotinersatzprodukte und nur 0,2 Prozent der Exraucher gaben an, sich mithilfe von E-Zigaretten das Rauchen abgewöhnt zu haben. Dies zeigt eine vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) bei der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Auftrag gegebene Umfrage (siehe „Bekanntheit und Konsum in Deutschland 2012–2014“).

Das Interesse an den neuen Produkten ist seit 2012 stark angestiegen. Damals gab das DKFZ zum ersten Mal eine Umfrage zum Konsum von E-Zigaretten in Auftrag. So hatten im Jahr 2012 nur sechs Prozent der befragten Raucher E-Zigaretten ausprobiert, 2013 waren es schon 14 Prozent und 2014 hatten 19 Prozent der Raucher und fast neun Prozent aller Befragten (Raucher, Exraucher und Nichtraucher) die Produkte zumindest einmal getestet. Dauerhaft verwendet aber weniger als ein Prozent der Befragten E-Zigaretten. „In Deutschland findet momentan keine Substitution der Tabak- durch E-Zigaretten statt, sondern – wenn überhaupt – gibt es einen dualen Konsum“, erklärt Dr. Martina Pötschke-Langer, die Leiterin der Stabstelle Krebsprävention, die die Umfrage in Auftrag gegeben hatte. Sie ergänzt: „Vor allem jüngere Menschen probieren die Produkte kurzzeitig aus, favorisieren jedoch keinen Dauerkonsum.“

Obwohl immer mehr Menschen E-Zigaretten verwenden, lehnen es fast drei Viertel der Befragten ab, die Produkte in der Öffentlichkeit auch in Rauchverbotsbereichen zu verwenden. Sie sind der Ansicht, dass das Rauchverbot in Gaststätten auch für E-Zigaretten gelten sollte. Dabei sind bei weitem nicht nur Nicht- und Exraucher dafür, sondern auch mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Raucher. Ebenso viele Raucher begrüßen auch grundsätzlich die Rauchverbote in der Gastronomie.

Den Gebrauch von E-Zigaretten in Nichtraucherbereichen zu verbieten, empfiehlt auch die Weltgesundheitsorganisation. Denn beim Gebrauch von E-Zigaretten gelangen lungengängige Partikel und geringe Mengen krebserzeugender Substanzen in die Raumluft und beeinträchtigen die Luftqualität. Zudem bekommen Raucher Lust auf eine „echte“ Zigarette, wenn sie jemanden eine elektrische Zigarette verwenden sehen; dadurch rauchen sie mehr und haben eine geringere Motivation, einen Rauchstopp zu versuchen.

Um Jugendliche und Erwachsene wirksam vor einer möglichen Nikotinsucht und daraus resultierenden Gesundheitsgefahren zu schützen, sollten E-Zigaretten nach Ansicht des DKFZ – ähnlich wie Tabakprodukte – weiteren regulatorischen Maßnahmen unterworfen werden. Dazu zählen beispielsweise ein Abgabeverbot an Jugendliche und das Verbot von Aromen, die für Kinder attraktiv sind (s.a. „Regulierungsempfehlungen für elektronische Inhalationsprodukte“).

Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum