Maßnahmen zur Förderung der körperlichen Aktivität verbessern auch bei Asthmapatientinnen und -patienten Symptome und Lebensqualität. Forschenden der University of East Anglia in Großbritannien, stellten zwar fest, dass aerobes oder Krafttraining für Personen mit Asthma von Vorteil sind, beobachteten aber auch Probleme: So gab es bei manchen Schwierigkeiten, zu ihren Fitness-Gruppen zu gelangen, bei anderen eigneten sich die Maßnahmen aufgrund zusätzlicher gesundheitlicher Probleme neben dem Asthma nicht (siehe Journal of Health Psychology, online seit 29.12.2021).
Einige dieser Hindernisse lassen sich aber den Studienautorinnen und -autoren zufolge durch digitale Interventionen – wie Videotermine, Smartwatches und Handy-Apps – beseitigen und Patienten in Zukunft die Durchführung von Trainingsprogrammen zuhause ermöglichen.
Prof. Andrew Wilson von der Norwich Medical School der University of East Anglia erklärt: „Körperliche Aktivität wird Menschen mit Asthma allgemein empfohlen. Mehr als 150 Minuten pro Woche moderater bis intensiver körperlicher Aktivität hat weitreichende Vorteile, einschließlich einer verbesserten Lungenfunktion und Asthmakontrolle. Die Forschung hat aber gezeigt, dass Menschen mit Asthma oft weniger körperlich aktiv sind und mehr sitzen als solche ohne Asthma. Wir wollten herausfinden, ob Interventionen – wie die Aufforderung, ein paar Mal pro Woche an einem aeroben Gruppentraining teilzunehmen, wobei Ziele vereinbart werden – Menschen mit Asthma wirksam zu mehr Aktivität verhelfen.“
Das Team wertete 25 Studien mit insgesamt 1849 Asthmatikerinnen und Asthmatikern aus, um zu sehen, ob sich deren Symptome und ihre Lebensqualität durch entsprechende Interventionen veränderten.
Studienautorin Leanne Tyson, ebenfalls von der Norwich Medical School der University of East Anglia, berichtet: „Wir fanden heraus, dass Interventionen zur Förderung der körperlichen Aktivität erhebliche Vorteile hatten: Mehr Sport, weniger Zeit im Sitzen, Verbesserung der Lebensqualität und Verringerung der Asthmasymptome. Das ist von großer Bedeutung, denn die Unterstützung der Betroffenen bei signifikanten Verhaltensänderungen könnte ihre Outcomes langfristig verbessern. Die Untersuchung unterstreiche auch den potenziellen Nutzen digitaler Interventionen. Dies sei in der Pandemiesituation wichtiger denn je, betonen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
Quelle: Biermann Medizin am 7.1.2022