Bei einem Lungenemphysem sind die Lungenbläschen (Alveolen), an denen der Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid stattfindet, teilweise zerstört und überdehnt. In der Folge ist die Ausatmung erschwert, weil die kleinen Bronchien, welche in die Lungenbläschen münden, in sich zusammenfallen. Außerdem kommt es zu einer zunehmenden Überblähung der Lunge. Weil dadurch der Atemfluss gestört ist, nimmt der Sauerstoffgehalt im Blut ab - anfangs nur unter Belastung. Typische Symptome sind Atemnot bei körperlicher Anstrengung, später auch in Ruhe, Erschöpfbarkeit und in fortgeschrittenen Stadien Gewichtsabnahme. Das Lungenemphysem ist eine chronische Erkrankung, die sich trotz verschiedener Behandlungsmöglichkeiten nicht wieder zurückbildet. In schweren Fällen von Lungenemphysem besteht die Möglichkeit zu speziellen Operationen. Bei der Volumenreduktionstherapie wird das zerstörte Lungengewebe gezielt entfernt und die Überblähung vermindert. Das ist zum Beispiel erforderlich, wenn große Emphysemblasen das benachbarte, noch funktionsfähige Lungengewebe zusammendrücken (Bullektomie). Auch einseitige, große Emphysemblasen können durch eine sogenannte operative Resektion entfernt und die Lungenfunktion dadurch nachhaltig gebessert werden. Die Komplikationsraten sind allerdings relativ hoch und die Verbesserung bleibt meist nur vorübergehend bestehen.
Eine gute Methode, um zu entscheiden, ob eine solche Operation für einen bestimmten Patienten in Frage kommt, und um ihn dann möglichst optimal auf den bevorstehenden Eingriff vorzubereiten, ist die Teilnahme an einem Lungenrehabilitationsprogramm. Das haben US-Forscher von der University of California nachgewiesen, die ihre Untersuchungsergebnisse in der Dezember-Ausgabe des Fachjournals Chest veröffentlicht haben. Sie verglichen eine Gesamtzahl von 1218 Emphysempatienten, die in verschiedenen Behandlungszentren in den USA entweder rein medikamentös behandelt wurden oder vor und nach der Operation zusätzlich an einem Rehabilitationsprogramm teilnahmen. Wie die Wissenschaftler aufzeigen konnten, verbesserten die Rehabilitationsmaßnahmen die körperliche Belastbarkeit, die Atemnotsbeschwerden und die Lebensqualität der Patienten erheblich. Solche Fortschritte waren besonders deutlich bei Patienten zu beobachten, die zuvor an noch keinem Rehabilitationsprogramm teilgenommen hatten. Dies zeige zum einen die großen gesundheitlichen Effekte, die eine Rehabilitation für Patienten bewirken könne, zum anderen aber auch, wie gut diese Maßnahme außerdem die Ärzte bei ihrer Beurteilung und Auswahl von Patienten für eine Volumenreduktionstherapie unterstützen kann, fasst Studienleiter Andrew Ries zusammen.
Quelle: Chest (2005), Vol. 128, Seite 3799-3809; Zusammenfassung (abstract)