Patienten mit einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (chronische Raucherbronchitis bzw. COPD) sollten sich in der Winterzeit gegen eine Verschlechterung ihrer Krankheit wappnen, indem sie zusätzlich zur gewohnten medikamentösen Therapie ein Cineol-Präparat einnehmen. Das empfehlen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Werne unter Berufung auf eine aktuelle Studie, die mit COPD-Patienten am Klinikum Fürth durchgeführt wurde. „Die im Winterhalbjahr häufig auftretenden Atemwegsinfekte stellen für COPD-Patienten ein besonderes Risiko dar, da bereits eine gewöhnliche Erkältung eine zusätzliche Entzündungsreaktion in ihren ohnehin schon chronisch entzündeten Bronchien bewirkt und damit eine gravierende Verschlechterung der Krankheit herbeiführen kann“, erläutert Prof. Dr. Heinrich Worth, Studienleiter und Chefarzt der Med. Klinik I am Klinikum Fürth.. „Solche Exazerbationen beschleunigen den chronisch fortschreitenden Lungenfunktionsverlust der Patienten, was mit einer Zunahme ihrer Krankheitsbeschwerden (Atemnot, Husten und Auswurf) verbunden ist. Da COPD außerdem nicht nur auf die Lunge beschränkt sondern auch eine systemische Erkrankung ist, die insbesondere das Herz schädigt, können Exazerbationen besonders rasch zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen, die eine Behandlung im Krankenhaus oder gar auf der Intensivstation erforderlich machen.“
Anti-entzündliche und schützende WirkungCineol ist ein Hauptbestandteil von Eukalyptusöl und ein Vorläufer pflanzlicher Steroide, die entzündungshemmend wirken, was sich bei der Behandlung von Stirnhöhlenentzündungen oder akuter Bronchitis längst bewährt hat. „Jetzt wurde in einer aktuellen Studie belegt, dass auch COPD-Patienten von Cineol profitieren“, erklärt Worth. „Denn dieser Wirkstoff schützt auch vor einer Schädigung durch so genannte Sauerstoffradikale, die im Organismus z.B. durch Zigarettenrauch entstehen, der ja bei den meisten COPD-Patienten die Hauptursache für die dauerhafte Entzündung ihrer Bronchialschleimhaut ist. Sauerstoffradikale bilden sich außerdem auch in aktivierten Entzündungszellen, die bei COPD zu einer für die Krankheit typischen, verstärkten Schleim- und Auswurfbildung sorgen. Cineol wirkt nachweislich antioxidativ, das heißt es fängt die Sauerstoffradikale ab und kann so im Fall einer Atemwegsinfektion zusätzliche Entzündungsreaktionen und eine Steigerung der Schleimbildung bei COPD-Patienten verhindern. So konnte in der erwähnten Studie durch eine sechsmonatige Einnahme von Cineol zusätzlich zur gewohnten medikamentösen Therapie die Häufigkeit, Dauer und Schwere von Exazerbationen deutlich gesenkt werden. Zugleich verbesserten sich die gesundheitlichen Beschwerden der COPD-Patienten – sie hatten weitaus weniger unter Atemnot, Husten und Auswurf zu leiden. Insgesamt lassen sich aufgrund der synergistischen (antientzündlichen plus antioxidativen) Wirkung von Cineol die Effekte der gewohnten medikamentösen Therapie intensivieren, so dass wir COPD-Patienten die zusätzliche Einnahme eines Cineol-Präparats nur empfehlen können.“