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Bronchialtoilette erleichtert Lungenpatienten das Abhusten

Für die tägliche Bronchialtoilette und zur Vorbeugung von Infektionen und lebensbedrohlichen Verschlechterungen empfehlen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung e.V. in Hannover die regelmäßige Anwendung von Physiotherapiegeräten wie dem so genannten Cornet oder Flutter. Patienten mit Lungenerkrankungen können sich diese Geräte vom Arzt verschreiben lassen und sie zu Hause problemlos und selbständig einsetzen.

Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen können sich spezielle Physiotherapiegeräte, die sie bei der so genannten Bronchialtoilette - d.h. der Reinigung der Atemwege - unterstützen, für den selbständigen Einsatz zu Hause verschreiben lassen. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung e.V. (DLS) in Hannover hin. „Patienten mit Mukoviszidose, Bronchiektasen oder chronisch-obstriktiver Raucherbronchitis (COPD) haben oft Schwierigkeiten, den krankheitsbedingten Schleim, der sich in ihren Atemwegen angesammelt hat, abzuhusten“, erläutert Prof. Harald Morr, Vorstandsvorsitzender der DLS. „Eine regelmäßige Bronchialtoilette ist aber gerade bei diesen Patienten sehr wichtig, da die für die Reinigung der Atemwege verantwortlichen Flimmerhärchen in ihrer Atemwegsschleimhaut weitgehend zerstört sind und ihre Aufgabe, die Atemwege sauber zu halten, somit nicht bewerkstelligen können.“

Wichtig zur Vermeidung von Infektionen und lebensbedrohlichen Verschlechterungen

Wird der Schleim nicht entfernt, können sich darin leicht Bakterien einnisten und dann von dort aus in weitere Bereiche des Atemwegssystems ausbreiten und schwere Infektionen verursachen, die für die ohnehin schon geschwächten Patienten lebensgefährlich werden können. „Zur Vorbeugung solcher Infektionen und lebensbedrohlichen Verschlechterungen empfehlen wir Lungenärzte daher die regelmäßige Anwendung von Geräten wie dem so genannten Cornet oder Flutter, die zu Hause problemlos und vom Patienten selbständig eingesetzt werden können“, betont Morr.

Vibrationen verflüssigen den Bronchialschleim

Hilfsmittel zur so genannten Sekretelimination - wie Cornet oder Flutter - erleichtern das Abhusten und unterstützen dadurch den Abtransport von zähem, krankhaftem Schleim. „Beim Hineinblasen in ein Cornet oder in einen Flutter entstehen Vibrationen, die den zähen Bronchialschleim von der Oberfläche der Atemwege ablösen und ihn deshalb transportfähiger und flüssiger machen “, erklärt Morr. „Zusätzlich setzen diese Geräte der Ausatmung einen definierten Widerstand entgegen, der dazu führt, dass die Lungenbläschen, die zum Beispiel bei COPD-Patienten größtenteils erschlafft sind, weniger leicht in sich zusammenfallen. Dadurch kann wieder effektiver Luft in die Lungen gepumpt werden, die durch gereinigte, d.h. weite Bronchien ein- und ausgeatmet wird. In der Folge löst sich der zähe Schleim leichter von den Bronchialwänden und kann abtransportiert werden. Innerhalb des röhrenförmigen Cornets flattert zum Beispiel beim Hineinblasen eine Art Fächerblatt auf und ab – ähnlich wie bei diesen Karnevals-Tröten, die sich beim Hineinblasen geräuschvoll strecken und dann wieder einrollen. Dieses Cornet-Gerät kann der Patient in so gut wie jeder Körperlage anwenden, wobei seine gesamte Ausatmung stets in Druck- und Fluss-Schwankungen umgesetzt wird. Die Stärke dieser Druck-Schwankungen ist durch Drehen des Mundstückes individuell wähl- und veränderbar. Insgesamt kann der Patient bei regelmäßiger Anwendung solcher Physiotherapiegeräte den Gasaustausch in seinen Lungen verbessern, seine Atemnot verringern und zudem unproduktives Husten vermeiden.“