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Bislang nur geringe Influenza-Aktivität in Europa

Selbst wenn bisher nur vereinzelt Grippe-Fälle in Europa aufgetreten sind, ist dennoch aller Erfahrung nach ab Januar mit einer deutlichen Zunahme der Influenza-Infektionen zu rechnen. Für jeden, der bislang noch keinen Influenzaschutz hat, ist es deshalb aber noch nicht zu spät: Er kann sich auch jetzt noch impfen lassen. Darauf weist der Bundesverband der Pneumologen (BdP) hin.

Seit Beginn der diesjährigen Grippesaison sind in Europa nur vereinzelt Influenza-Fälle nachgewiesen worden. Das Netzwerk zur Überwachung der Influenza-Aktivität in Europa, EISS (European Influenza Surveillance Scheme), hat seit Anfang Oktober insgesamt 48 Influenza-Nachweise gemeldet – davon 45 mit Influenza A- und 3 mit Influenza B-Viren. „Die derzeit geringe Aktivität von Grippe-Viren in Europa ist für die Jahreszeit völlig normal“, erklärt Dr. med. Michael Barczok vom Bundesverband der Pneumologen (BDP) und niedergelassener Lungenfacharzt in Ulm. “Wann die ersten Grippewellen auftreten und welche Länder als erstes betroffen sein werden, lässt sich kaum vorhersagen. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen aber, dass wir ab Januar mit einer deutlichen Zunahme der Influenza-Infektionen rechnen sollten. Für jeden, der bislang noch keinen Influenzaschutz hat, ist es deshalb noch nicht zu spät. Er kann sich jetzt noch gegen Grippe impfen lassen Nach der Impfung dauert es etwa 1 bis 2 Wochen, bis der Immunschutz gegen die Influenza aufgebaut ist. Bis zum Eintreffen der ersten Grippewellen ist man dann noch rechtzeitig geschützt.“ Das für die Zulassung von Grippe-Impfstoffen zuständige Paul-Ehrlich-Institut in Langen gab unterdessen bekannt, dass bis Ende November etwa 23 Millionen Dosen Grippe-Impfstoff freigegeben worden sind. Damit steht in Deutschland in diesem Jahr mehr Grippe-Impfstoff zur Verfügung als jemals zuvor. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir trotz der hohen Nachfrage für die Grippe-Impfung allen Impfwünschen nachkommen können“, so Dr. Barczok. Nach einer Untersuchung des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Zürich will sich in diesem Winter jeder Zweite ab einem Alter von 14 Jahren gegen Grippe impfen lassen.

Frühwarnsystem für Grippe-Epidemien
In der vergangenen Woche wurden aus Deutschland keine Influenzanachweise an das europäische Influenza-Netzwerk EISS gemeldet. Einige nationale Überwachungsnetze in Europa haben eine sporadische Influenza-Aktivität registriert. In Schweden wurden 4, in Frankreich 3 laborbestätigte Influenza-Fälle festgestellt. Österreich, Schweiz, Spanien, Griechenland und Tschechien meldeten jeweils eine Influenza-Infektion. EISS wird von insgesamt 13.000 Ärzten und 38 Referenzlabors aus 29 Ländern über die Influenza-Aktivität informiert. Seine Aufgabe ist es, die Nachweise über Influenza-Infektionen in Europa zu sammeln und aufzubereiten sowie die zusammen getragenen Informationen den nationalen Gesundheitseinrichtungen und der Bevölkerung zur Verfügung zu stellen. „Die Daten vermitteln uns nicht nur ein Bild über die aktuelle Influenza-Situation in Europa. Sie stellen eine Art Frühwarnsystem dar, mit dessen Hilfe es sich besser einschätzen lässt, ob in nächster Zeit in einem Land mit einer Grippewelle gerechnet werden muss und wie stark sie ausfällt“, erläutert Dr. Barzok. Das Influenza-Netzwerk überwacht ein Gebiet, in dem etwa 475 Millionen Menschen leben. Näheres zum Grippe-Frühwarnsystem finden Sie auch unter www.grippeinfo.de.